Wer in der heutigen Geschäftswelt bestehen möchte, braucht engagierte Angestellte. Die Initiative, Motivation und Hilfsbereitschaft jedes Beschäftigten bilden das Fundament Ihres Unternehmenserfolgs. Employee Engagement hilft Ihnen in allen Abteilungen, denn begeisterte Mitarbeiter übernehmen gerne Verantwortung und gehen die Herausforderungen ihres Aufgabenbereichs ambitioniert und gewissenhaft an. Lesen Sie, was Mitarbeiterengagement auszeichnet und mit welchen Maßnahmen Sie die Einsatzfreude Ihrer Belegschaft am effektivsten fördern. Damit erhöhen Sie gleichzeitig die Mitarbeiterbindung an Ihre Firma. Zusätzlich stellen wir Ihnen eine bewährte Methode vor, mit der Sie den Grad des Engagements einzelner Beschäftigter messen können.
Was engagierte Mitarbeiter auszeichnet
Die Analyse und Förderung des Mitarbeiterengagements spielt eine immer wichtigere Rolle für Unternehmen, da engagiertere Beschäftigte einen essenziellen Wettbewerbsvorteil bedeuten. Wie sich Ihre Mitarbeiter während der Arbeit verhalten und mit welchem Engagement sie Aufgaben erledigen, wirkt sich entscheidend auf den Erfolg Ihres Unternehmens aus. Die Folge sind mehr Produktivität und entlastete Führungskräfte, da sie leistungsbereite und von Eigeninitiative geleitete Arbeitnehmer weniger im Auge behalten müssen als andere Beschäftigte.
Engagement zeichnet sich durch freiwillige Leistungen aus, die über die vorgegebenen Arbeitsanforderungen hinausgehen. Dazu gehören etwa die Bereitschaft zu Überstunden, eine Vermittlungsposition bei Konflikten unter Kollegen und eine positive Unternehmensdarstellung gegenüber Freunden. Ihre Angestellten bringen durch Engagement auch Commitment gegenüber Ihrem Betrieb zum Ausdruck, was die Mitarbeiterbindung erhöht.
Studien zufolge zählen Beschäftigte mit regelmäßigem Kundenkontakt, hohem Bildungsniveau, überdurchschnittlichem Einkommen und gehobener Position innerhalb des Betriebs zu den engagiertesten Vertretern Ihrer jeweiligen Zunft.
Employee Engagement betrifft die konkrete Arbeit, die ein Mitarbeiter innerhalb des Unternehmens ausführt. Egal ob die Person Software programmiert, die Buchhaltung übernimmt oder im Außendienst mit Kunden Verkaufsgespräche führt – entscheidend für die Ermittlung des Engagements ist die Intensität, mit der der Arbeitnehmer jede seiner Aufgaben erledigt. Das Employee Engagement zeigt Ihnen, in welchem Maße sich der Beschäftigte seiner Arbeit verpflichtet fühlt und wie stark er dazu beiträgt, Unternehmensziele zu erreichen. Die Intensität des Engagements ist zudem ein bedeutender Indikator für die Ermittlung der emotionalen Mitarbeiterbindung.
Organizational Citizenship Behavior als Erfolgsschlüssel
Die Arbeitswelt wandelt sich durch die zunehmende Digitalisierung schneller als zu früheren Zeiten. Dadurch sind Mehrleistungen von Mitarbeitern noch entscheidender, um auf dem Markt zu bestehen. Neue Arbeitsabläufe sowie digitale Kommunikationskanäle und Organisationsstrukturen erfordern von Mitarbeitern eigeninitiatives Handeln, um die komplexer werdenden Anforderungen erfolgreich zu meistern.
Die Wissenschaft spricht vom Organizational Citizenship Behavior (OCB), wenn es um die freiwilligen Zusatzleistungen geht, die Beschäftigte im Betrieb erbringen. OCB besteht aus fünf Wesenszügen, die das Verhalten eines Angestellten bestimmen:
- Altruismus: Hilfeleistungen für Kollegen, Vorgesetzte und Kunden. Dazu zählt beispielsweise ein Vermittlungsgespräch bei einem Streit innerhalb der Abteilung. Auch die Problemprävention gehört zum altruistischen Handeln. Wer etwa ab und zu Kuchen für die Kollegen mitbringt, sorgt für eine angenehmere Arbeitsatmosphäre. Zusätzlich stärkt ein gemeinsames Essen am großen Tisch des Aufenthaltsraums den Mitarbeiterzusammenhalt.
- Gewissenhaftigkeit: Betriebsangehörige erfüllen Aufgaben nicht nur „nach Vorschrift“, sondern besonders sorgfältig. Zusätzlich übernehmen sie freiwillig Verantwortung.
- Höflichkeit: Beschäftigte stimmen sich zuerst mit Kollegen ab, bevor sie in deren Arbeitsbereich aktiv werden.
- Fairness und Offenheit: Ihr Personal verhält sich untereinander und nach außen auch bei schwierigen Situationen immer fair. Gelassenheit und eine hohe Frustrationstoleranz gehören zu den Grundeigenschaften der Mitarbeiter. Neuen Entwicklungen innerhalb der Firma stehen die Beschäftigten offen gegenüber und akzeptieren auch eine zeitweilige höhere Arbeitsbelastung. Eigeninitiativ suchen Angestellte nach neuen Methoden, um bestehende Arbeitsprozesse zu optimieren.
- Positive Darstellung des Betriebs: Arbeitnehmer loben ihre Firma und deren Produkte gegenüber Familienmitgliedern, Freunden oder Bekannten. Die Loyalität zum Unternehmen ist hoch, ebenso wie die Mitarbeiterbindung.
Alle beschriebenen Verhaltensweisen sind freiwilliger Natur. Weder belohnt das Unternehmen Mitarbeiter dafür, noch erwarten Beschäftigte Gegenleistungen für ihre Aktionen. Meist basiert das Engagement auf einer intrinsischen Motivation, also einer aus eigenem Antrieb geleisteten Handlung. Das positive Gefühl, das die Tätigkeit auslöst, reicht oft schon als Belohnung.
Entscheidende Faktoren für höheres Engagement
Welche Aspekte beeinflussen also das Mitarbeiterengagement? Drei Kategorien entscheiden darüber, wie engagiert jeder Beschäftigte seine Arbeit erledigt:
- Persönlichkeit: Wenn jemand von sich aus eine positive und ambitionierte Einstellung zur Arbeit und zum Leben allgemein mitbringt, wird er höchstwahrscheinlich auch bei Ihnen sein Bestes geben. Achten Sie schon bei Vorstellungsgesprächen auf entsprechende Persönlichkeitsmerkmale des Bewerbers.
- Arbeitsplatz: Hierzu zählen die Arbeitsbedingungen und Merkmale des Arbeitsortes. Es geht darum, welche Aufgaben der Mitarbeiter wie erledigt. Steht der Umgang mit Kollegen oder Kunden im Vordergrund? Handelt es sich um eine abwechslungsreiche Tätigkeit oder wird der Alltag durch die immer gleichen Handgriffe bestimmt? All das wirkt sich auf das Engagement des jeweiligen Angestellten aus. Kaum ein Beschäftigter ist per se motiviert oder unmotiviert. Es kommt immer darauf an, welche Tätigkeit er oder sie gerade übernimmt.
- Abwechslungsreiche Betätigungen: Vielfältige Aufgaben wirken sich positiv auf das Engagement aus. Achten Sie darauf, dass der Arbeitsbereich Ihres jeweiligen Mitarbeiters verschiedene Aufgaben bereithält, die sich voneinander unterscheiden. Gelegentliche Kundengespräche etwa schaffen Abwechslung von Arbeiten am Computer. Auch regelmäßige Besprechungen unter Kollegen sind für den Arbeitsalltag wichtig.
Der Mitarbeiter sollte zudem wissen, in welchem Zusammenhang seine Aktionen zu der Marktstrategie des Unternehmens stehen. Ein Angestellter, dem klar ist, wie die eigene Tätigkeit zum Firmenerfolg beiträgt, entwickelt mehr Motivation.
Auch die Work-Life-Balance hat heutzutage eine große Bedeutung für das Mitarbeiterengagement. Die Vereinbarkeit von Familie und Arbeit entwickelt sich zu einem immer stärkeren Faktor für die Mitarbeiterbindung. Zu den Work-Life-Kerneigenschaften gehören individuell aufgeteilte und bedarfsorientierte Arbeitszeiten, gesundheitspräventive Angebote und flexible Arbeitsorte.
Wie Vorgesetzte das Mitarbeiterengagement fördern
Ebenso wie Arbeitsbedingungen beeinflussen die Art und das Verhalten von Vorgesetzten, wie engagiert Beschäftigte auftreten. Äußern Sie als Chef Ihre Wünsche und Absichten klar und deutlich. Jeder Mitarbeiter muss wissen, was Sie von ihm erwarten. Wenn jemand gute Arbeit leistet, loben Sie ihn oder sie dafür. Anerkennung motiviert ungemein.
Achten Sie außerdem auf die individuellen Fähigkeiten Ihrer Angestellten und verteilen Sie die Aufgaben entsprechend. Sollten sich Teile Ihres Personals über- oder unterfordert fühlen, sorgt das für Frust und eine sinkende Produktivität.
Auch die Arbeitszufriedenheit spielt eine maßgebliche Rolle für die Motivation der Belegschaft. Das hierarchische Motivationsmodell von Maslow etwa zeigt, welche menschlichen Grundbedürfnisse erfüllt sein müssen, damit sich Betriebsangehörige wohlfühlen. Dazu gehören finanzielle Absicherung und gute Arbeitsbedingungen. Wenn das erfüllt ist, kommen sowohl soziale Bedürfnisse (angenehmes Verhältnis zu Kollegen) als auch der Wunsch nach Achtung (Respekt seitens des Chefs) hinzu. Sobald auch diese Bedürfnisse befriedigt sind, gesellt sich der Drang nach Selbstverwirklichung dazu. Berücksichtigen Sie die genannte Bedürfnishierarchie bei Ihren Mitarbeitermaßnahmen und der Zufriedenheitsgrad Ihrer Belegschaft wird signifikant steigen.
Folgende Punkte geben Ihnen einen Überblick darüber, wie Sie die Motivation Ihrer Belegschaft auf einem hohen Level halten:
Würdigen Sie Leistung durch anerkennende Worte
Nutzen Sie das Mitarbeitergespräch für Feedback über individuelle Fortschritte und Optimierungspotenziale
Geben Sie Beschäftigten möglichst nur Aufgaben, die zu ihren Kompetenzen passen
Vermitteln Sie den Sinn der Arbeit im Kontext des Unternehmenserfolgs
Gehen Sie mit Empathie und Mitgefühl auf Ihr Gegenüber ein
Zeigen Sie, dass Sie die Meinung Ihrer Belegschaft zu Arbeitsprozessen interessiert
Sofern es die wirtschaftliche Lage zulässt, sollten Sie zusätzlich die Jobsicherheit der Belegschaft betonen. Sehen Sie den Faktor Sicherheit als eine eine essenzielle Voraussetzung für Motivation und Engagement. Wer sich gleichzeitig geborgen und gebraucht fühlt, arbeitet engagierter als Kollegen, deren Verbleib in der Firma gefährdet ist.
Treue und motivierte Arbeitnehmer bringen Ihrem Unternehmen zudem einen weiteren Vorteil: Sie müssen Stellen seltener neu besetzen. Zeitaufwendige Bewerbungsverfahren und Einarbeitungsphasen kosten Firmen viel Geld. Ohnehin geben Ihnen etablierte Angestellte mehr Planungssicherheit, da Sie wissen, welches Leistungsniveau Sie bei welchen Anforderungen von jedem Einzelnen erwarten können. Neulinge dagegen sind zunächst ein weitgehend unbeschriebenes Blatt und bergen dementsprechend Risikopotenziale.
So messen Sie das Employee Engagement
Unterschiedliche Messverfahren helfen Ihnen dabei, den Grad des Mitarbeiterengagements innerhalb Ihres Unternehmens zu ermitteln. Dazu gehören etwa Fragebögen, die Sie an Ihr Personal verteilen. Beispielsweise können Mitarbeiter dabei anhand diverser Aussagen auf einer Skala von 1 bis 10 einschätzen, inwiefern der Inhalt auf sie persönlich zutrifft. Zu den möglichen Themenfeldern gehören die Arbeitszeit, Firmenorganisation, Kundenarbeit und Arbeitsbedingungen. Beispielsätze sind etwa:
„Bei der Arbeit kann ich mich selbst entfalten.“
„Die Tätigkeit bietet mir immer wieder spannende Herausforderungen.“
„Ich unterstütze die Ziele des Betriebs.“
„Während der Arbeit vergeht die Zeit wie von selbst.“
„Ich würde meinen Arbeitgeber einem Freund empfehlen.“
Wenn Mitarbeiter sich zwischen 7 und 10 verorten, weist das auf ein gesteigertes bis großes Engagement hin. Antworten unterhalb des Wertes 6 lassen dagegen auf eine verminderte Motivation schließen. Um aussagekräftige Ergebnisse zu bekommen, führen Sie die Umfrage am besten mindestens einmal im Jahr durch. Nach der Auswertung präsentieren Sie Ihrer Belegschaft die Ergebnisse und sprechen positive sowie verbesserungswürdige Punkte an. Eine spätere Umfrage mit ähnlichen Inhalten zeigt, ob die von Ihnen eingeleiteten Maßnahmen zur Verbesserung funktioniert haben.
Software-Anbieter wie Netigate helfen Ihnen dabei, das Engagement Ihres Personals zu messen. Auch Korn Ferry bietet Ihnen entsprechende Dienste via Onlineformular oder papierbasiert.
Mit engagiertem Personal zu mehr Umsatz
Engagiertes Personal führt zu einer höheren Produktivität, einem angenehmeren Betriebsklima und zu besseren Serviceleistungen. Als Folge davon erhöhen sich die Kundenzufriedenheit und der Umsatz. Ebenso steigt das Innovationspotenzial Ihrer Firma, da sich Ihre Beschäftigten immer wieder eigeninitiativ mit neuen Entwicklungen auseinandersetzen. Oftmals betreiben engagierte Angestellte sogar Mundpropaganda für die Produkte Ihres Unternehmens, was die Verkaufszahlen positiv beeinflusst.
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