Digitale Innovationskraft ist das Fundament für eine starke Position am Markt. Häufig kommen entsprechende Ideen und Impulse nicht aus der IT-Abteilung, sondern von kreativen und techologieaffinen Usern aus den verschiedenen Fachbereichen, die ungern warten möchten, bis ihr Projekt von der überlasteten IT-Abteilung umgesetzt wird. Damit aus dieser Situation keine wild wuchernde „Schatten-IT“ entsteht, führen Unternehmen oft rigide Management- und Kontrollprozesse für digitale Projekte ein, die das innovative Potenzial und Experimentierfreude jenseits der IT-Abteilung im Keim ersticken. Kontrolle vs. Innovation? Kontrolle und Innovation. Diese scheinbar unvereinbaren Ziele können durchaus nebeneinander bestehen. Der Schlüssel dazu ist ein Center for Enablement.
MuleSoft möchte das Integrieren von Daten und Systemen und damit das Entwickeln neuer digitaler Lösungen über die Grenzen der IT-Abteilung hinaus demokratisieren und unterstützt das Konzept eines Center of Enablement technologisch und methodisch.
Center for Enablement (C4E): das Konzept
Center for Enablement – ist das einfach ein neuer Begriff für Center of Excellence? Nein: Wir haben es hier mit einem völlig anderen IT-Betriebsmodell zu tun. Während ein Center of Excellence Fachwissen für die Durchführung digitaler Projekte zentralisiert und in einem Kompetenzteam bündelt, stellt ein Center for Enablement Technologien, Komponenten und Verfahren bereit, die digitale Kompetenzen in die gesamte Organisation vermitteln.
Ein klassisches Center of Excellence bildet angesichts der Menge digitaler Projekte, die umgesetzt werden müssen, schnell ein ineffizientes Bottleneck: die IT Delivery Gap. Die Zentralisierung von Fachwissen und die alleinige Hoheit über digitale Projekte hindert Nutzer:innen außerhalb der IT außerdem am eigenhändigen Experimentieren – damit bleibt ein enormes Innovationspotenzial unerschlossen.
Anders das Center of Enablement: In diesem föderalen Modell betreibt die IT die technologische Plattform und entwickelt gebrauchsfertige, richtlinienkonforme, wiederverwendbare Standard-Komponenten. Auf diese funktionalen Software-Bausteine können IT- und Business-User über einen virtuellen Marktplatz per Self-Serve-Modell zugreifen und mit der Hilfe von Low-Code-Tools ihre digitalen Projekte eigenständig umsetzen. Das Bereitstellungsmodell des Center of Enablement ist nicht mehr projektbezogen, sondern produkt- und verbraucher:innenorientiert. Das Center of Enablement fördert die Nutzung der digitalen Bausteine durch Communities, Trainings und Incentives und legt KPIs fest, die die Akzeptanz des Self-Service-Modells und die Produktion und Konsumption der digitalen Bausteine messen.
| Center of Excellence | Center for Enablement | |
| Mindset | Governance | Production & Consumption |
| Delivery-Modell | Projektbezogen, zentral bei der IT angesiedelt und von der IT durchgeführt | Die IT entwickelt Komponenten, mit denen z.B. App-Entwickler:innen oder Business-User Projekte eigenhändig durchführen können. |
| Steuerung & Zugriff | Zentrale Steuerung, kein Zugriff | Zentrale Steuerung, dezentraler Self-Service |
| Nutzungsmodell | Zentralisiert, Projekte werden auf Anfrage durchgeführt | Bereitstellung von Entwickler:innenportalen, Software Development Kits, Low-Code-Tools |
| Eigentümer | Die zentrale IT hat alleinigen Zugriff auf Infrastruktur, Apps und Daten | Die zentrale IT betreut die Integrationsplattform, der Zugriff auf Apps und Daten erfolgt über Self-Service |
| Enablement | komplex, dokumentenbasiert | Kommunikation, Communities, Trainings |
| Fachwissen | Zentralisiert | Dezentralisiert, föderal, vernetzt |
Center of Excellence und Center for Enablement im Vergleich
Schritt für Schritt zum C4E
Ein C4E wird in fünf Schritten aufgebaut:
- Ein C4E-Betriebsmodell etablieren: Wenn Sie sich für das C4E-Modell entscheiden, müssen Sie das C4E-Team zusammenstellen, Rollen und Zuständigkeiten festlegen und KPIs für das Messen der Produktivität und der Nutzung definieren.
- Basic-Komponenten entwickeln und veröffentlichen: Anschließend muss die Organisation eine Engagement-Ebene für künftige Nutzer:innen einrichten. Dazu gehört das Erstellen und Veröffentlichen eines ersten Pakets wiederverwendbarer Komponenten.
- Das C4E bekannt machen: In diesem Schritt muss das C4E-Team das C4E unternehmensweit bewerben und bekannt machen.
- Die Nutzung von Assets fördern: Sobald ein C4E im Unternehmen allgemein bekannt ist, muss das C4E-Kernteam die Nutzung wiederverwendbarer Assets fördern und vorantreiben. Dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten: von Onboarding und Qualifizierung der Anwender:innen bis hin zur Inzentivierung der Nutzung wiederverwendbarer Komponenten.
- C4E-KPIs messen: Mit Leistungskennzahlen (KPIs) lässt sich die Effizienz eines C4E messen. Der Erfolg eines C4E misst sich direkt an Gebrauch und Wiederverwendung der Komponenten und am entsprechend beschleunigten Erzielen von Geschäftsergebnissen.
Die Effekte eines C4E
Einige erwartbare Effekte der Installation eines C4E sind:
- Kürzere Umsetzungszyklen, einschließlich einer kürzeren Markteinführungszeit für Ihre digitalen Projekte durch Wiederverwendung und Self-Service
- Geringeres Projektrisiko und termingerechte Durchführung digitaler Projekte
- Unternehmensweite Einhaltung der vom C4E etablierten Standards und Best Practices
- Höhere Ergebnisqualität, da die Nutzung hochwertiger, wiederverwendbarer Komponenten die Anzahl der Mängel und die Fehlerrate reduziert
Digitale Transformation mit einem Center for Enablement
Die digitale Transformation erfordert nicht nur neue Technologien, sondern veränderte Denkweisen, Organisationsstrukturen und Betriebsmodelle. Während sich das klassische Center for Excellence oft als Bottleneck erweist, ermöglicht das Center for Enablement kontinuierliche, agile Innovation im ganzen Unternehmen bei hohen Governance- und Security-Standards.
Enablement für alle!
Center of Excellence war gestern. Mit einem Center for Enablement führen Sie ein IT-Betriebsmodell ein, das digitale Innovation unternehmensweit demokratisiert.
