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Betriebliche Weiterbildung: Wer Erfolg fordert, muss Teams fördern

Betriebliche Weiterbildung: Wer Erfolg fordert, muss Mitarbeiter fördern

Die betriebliche Weiterbildung als Win-Win-Situation: Wie Sie Ihr Unternehmen erfolgreicher machen, indem Sie Ihre Mitarbeiter effektiv fördern.

Ein Unternehmen zukunftsfähig zu gestalten und nachhaltig zu entwickeln ist mit großen Herausforderungen verbunden. Globalisierung, Digitalisierung und demografischer Wandel sind nur einige Aspekte, die in diesem Zusammenhang immer mehr an Relevanz gewinnen. Damit sehen sich nicht nur Unternehmen, sondern auch Arbeitnehmer konfrontiert. Ein Reagieren in Form von kontinuierlicher Mitarbeiterqualifizierung liegt daher in beiderseitigem Interesse. Investieren Sie in die betriebliche Weiterbildung Ihrer Angestellten, ist dies eine Win-Win-Situation.

Es gibt viele Maßnahmen, um Ihr Unternehmen für die Zukunft sicher aufzustellen. Manche sind besonders wirksam, manche sind nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Einige sind kostspielig, andere kostenlos. Ein effizienter sowie effektiver Weg zur langfristigen und nachhaltigen Unternehmensentwicklung liegt in der betrieblichen Weiterbildung Ihrer Mitarbeiter. Denn sie sind Ihr wertvollstes Kapital.

Die Bedeutung der Mitarbeiter-Qualifizierung

Ihr Unternehmen muss sich in vielerlei Hinsicht am Markt behaupten. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen unter anderem Qualität, Service, Preis-Leistungsverhältnis und Image stimmen. Das alles sind Faktoren, die nicht zuletzt auf ein Schlüsselelement in Ihrem Unternehmen zurückzuführen sind: Ihre Mitarbeiter und deren Qualifizierung.

Wettbewerbsfähig bleibt aber nur, wer auch aktuelle Entwicklungen berücksichtigt und die Zukunft möglichst realistisch einschätzen kann. Dies bezieht sich vor allem auf äußere Einflüsse, denen Sie sich anpassen bzw. entgegenwirken sollten:

  • Globalisierung: Das Verständnis für internationale Märkte sowie ausgeprägte Fremdsprachenkenntnisse gewinnen immer mehr an Bedeutung.

  • Digitalisierung: Rasante technologische Fortschritte erfordern ganz neue Kenntnisse und Fähigkeiten im Umgang mit Hard- und Software.

  • Wirtschaftliche Evolution: Durch die Globalisierung und noch viel mehr durch die Digitalisierung entwickeln sich ganz neue Branchen, die es zu besetzen gilt.

  • Demografischer Wandel: Besonders hinsichtlich der Entwicklung der Altersstruktur in Deutschland gilt es, den Nachwuchs zu fördern und somit in die Arbeitskräfte der Zukunft zu investieren.

  • Fachkräftemangel: Der demografische Wandel bringt auch den zunehmenden Fachkräftemangel mit sich. Es gilt, qualifizierte und talentierte Arbeitskräfte zu halten und motivierte Mitarbeiter zu fördern.

Das alles sind Entwicklungen, die so schnell nicht stagnieren werden, sondern eher rapide zunehmen. Dementsprechend wichtig ist es, Ihre Mitarbeiter zu fördern, sie auf diese Rolle vorzubereiten und sie durch kontinuierliche Maßnahmen up-to-date zu halten. Betriebliche Weiterbildung ist eine Bereicherung: Für den Lebenslauf und Arbeitsalltag Ihrer Mitarbeiter, für die Gesellschaft und nicht zuletzt für den Erfolg Ihres Unternehmens.

Weiterbildung als Gewinn für alle

Die Vorteile der beruflichen Fortbildung sind zahlreich und kommen nicht nur Ihrem Unternehmen zugute. Zwar überwiegen diese deutlich, jedoch gibt es natürlich auch Nachteile. Weiterbildungsmaßnahmen kosten zwar Geld und die Abläufe des Tagesgeschäfts können während der Durchführung beeinträchtigt werden, jedoch sind dies nur kurzfristige Faktoren, die einer Investition in langfristigen Erfolg gegenüberstehen, sowohl auf Arbeitgeber- als auch auf Arbeitnehmerseite. Nachfolgend finden Sie eine Auflistung der wichtigsten Argumente, die für die Durchführung von Fort- und Weiterbildungen sprechen.

Für Unternehmen

  • Durch das Angebot regelmäßiger Fortbildungen binden Sie Mitarbeiter rational und teilweise auch emotional an Ihr Unternehmen.

  • Sie stellen die Besetzung zukünftiger Führungspositionen sicher.

  • Sie können schneller auf Veränderungen reagieren und drastischen Entwicklungen gelassener gegenüberstehen.

  • Investiert Ihr Unternehmen in Fort- und Weiterbildung, ist es gemeinhin weitaus wettbewerbsfähiger.

  • Sie investieren nicht nur in Ihre Mitarbeiter, sondern auch in ein positives Image.

  • Sie steigern Ihre Unabhängigkeit von äußeren Einflüssen wie Digitalisierung, Globalisierung oder Fachkräftemangel.

Für Mitarbeiter

  • Ihre Mitarbeiter können die täglichen beruflichen Herausforderungen durch angeeignete Kompetenzen und Fähigkeiten besser bewältigen.

  • Die Chancen Ihrer Mitarbeiter am Arbeitsmarkt erhöhen sich.

  • Sie werden mit der Zeit zu schwer austauschbaren Leistungsträgern in Ihrem Unternehmen und können sich dadurch auf die Sicherheit ihres Arbeitsplatzes verlassen.

  • Durch lebenslanges Lernen werden auch die Soft Skills gefördert. Ihre Mitarbeiter werden beispielsweise anpassungsfähiger.

Grundsätzlich sollten Unternehmen und Mitarbeiter an einem Strang ziehen. Sie investieren erst einmal aus eigenem Interesse in Ihr Unternehmen. Das ist nicht verwerflich, denn auch Ihre Mitarbeiter werden zunächst die Vorteile einer Fortbildung für sich selbst sehen. Dadurch erkennen sie den Wert Ihrer Investition und zeigen Lernbereitschaft.

Den Bedarf der beruflichen Fortbildung ermitteln

Wer effektiv und effizient unterwegs sein will, sollte ohne ein konkretes Ziel und einen detaillierten Fahrplan keine Reise antreten. Für die Planung der Weiterbildung Ihrer Mitarbeiter sollten Sie sich deshalb die folgenden Fragen stellen:

Ist eine Fortbildungsmaßnahme wirklich die Lösung für das Problem?

Wenn ein Team überfordert ist oder unstrukturiert arbeitet, wird häufig vorschnell ein Seminar zur Arbeitsorganisation gebucht. Dass die Gründe für die mangelnde Organisation vielleicht gar nicht in der Kompetenz der Mitarbeiter, sondern vielmehr im Arbeitsumfeld und in unternehmensinternen Strukturen liegen, kommt vielen Arbeitgebern dabei erst einmal nicht in den Sinn. Ähnlich verhält es sich beispielsweise mit verhaltensauffälligen Mitarbeitern, die kein Coaching in sozialen Kompetenzen, sondern zunächst ein klärendes Gespräch erfahren sollten.

Welche Mitarbeiter sollen weitergebildet werden?

Soll die Fortbildungsmaßnahme alle Mitarbeiter umfassen oder nur solche, die Bereitschaft, Motivation und Talent zeigen? Das kommt auf Art und Umfang der Weiterbildung an. Geht es um Soft Skills und soziale Kompetenzen, kann sicherlich jeder Ihrer Mitarbeiter davon profitieren. Eine Schulung in Mitarbeiterführung ist für Führungskräfte zielführend, für Mitarbeiter ohne Personalverantwortung aber uninteressant und für Sie unwirtschaftlich.

Wie ist der Status Quo und wo soll es hingehen?

Welche Mitarbeiter verfügen über welche Qualifikationen? Welche Kompetenzen müssen diese erlernen, um aktuelle und zukünftige Aufgaben besser bewältigen zu können? Wie lässt sich die allgemeine Produktivität steigern? Wer soll zukünftig mehr Verantwortung übernehmen, befördert werden oder eine Führungsposition besetzen?

An welchen Stellen besteht konkreter Handlungsbedarf?

Es empfiehlt sich, für jeden Mitarbeiter ein Anforderungs- und Eignungsprofil zu erstellen. Die Selbsteinschätzung der jeweiligen Mitarbeiter kann hier hilfreich sein und in die Ergebnisse einfließen. Aus den Abweichungen zwischen Anforderung der Stelle und Eignung des Mitarbeiters ergibt sich der Bedarf.

Wie ermitteln Sie den Bildungsbedarf?

Auch hier ist es ratsam, die Mitarbeiter miteinzubeziehen. So können etwa bestimmte Mitarbeitergruppen (beispielsweise Ü40, Azubis oder eine ganze Abteilung) zu deren Einschätzung befragt werden. Ferner können diese an Zieldefinitionen und der konkreten Maßnahmenplanung teilhaben, sodass auch die Motivation und Lernbereitschaft gesteigert wird.

Die konkrete Gestaltung der Weiterbildung

Das Spektrum der Fort- und Weiterbildungsmethoden ist groß. Von der internen Zuteilung eines Mentors bis hin zu externen Wochenendseminaren können Art, Umfang und besonders auch Kosten der Maßnahmen stark variieren. Wir widmen uns in diesem Abschnitt einmal dem Training on the Job, das durch den direkten Bezug zum Arbeitsplatz sehr praxisorientiert und verhältnismäßig leicht umsetzbar ist. Es unterteilt sich in der Regel in drei gängige Modelle:

  • Job Enlargement. Diese Form der Weiterbildung teilt dem jeweiligen Mitarbeiter strukturell gleichartige Aufgaben zu. Dies können bisher vor- oder nachgelagerte Tätigkeiten sein, die den Handlungsspielraum erweitern.

  • Job Enrichment. Das Job Enrichment unterscheidet sich insofern vom Job Enlargement, dass dem Mitarbeiter höherwertige Aufgaben zugeteilt werden und sich das Anforderungsniveau steigert. Dies ist eine gängige Methode, wenn eine Beförderung von Mitarbeitern geplant ist und leitende Positionen besetzt werden sollen.
  • Job Rotation. Dieses Modell beschreibt den Austausch der Arbeitsplätze einzelner Mitarbeiter. Job Rotation unterteilt sich wiederum in verschiedene Stufen: Vom abteilungsinternen, über den abteilungsübergreifenden Austausch bis hin zu Standortwechseln, mit denen auch Auslandseinsätze verbunden sein können. Dies hilft Ihren Mitarbeitern, das Unternehmen ganzheitlich kennenzulernen, Identifikation aufzubauen und die eigene Rolle im gesamten Prozess besser einzuordnen.

Weitere Maßnahmen, die ebenfalls unter Training On The Job fallen, gestalten sich wie folgt:

  • Förderkreis. Hinter diesem gängigen Begriff verbirgt sich die Schaffung einer Gemeinschaft unter Mitarbeitern mit ähnlichen Qualifikationen, Verantwortungen oder Einsatzbereichen. Der Erfahrungsaustausch und die Vernetzung kann ebenfalls standortübergreifend erfolgen.
  • Assistenz/Stellvertreter. Durch eine Assistenz- oder Stellvertreterposition erhalten Mitarbeiter einen praxisnahen Einblick in die tägliche Arbeit von Vorgesetzten. Zudem haben sie die Chance, sich als kompetenter Nachfolger für diese oder eine ähnliche Position zu empfehlen.

Die Zuständigkeit im Unternehmen

Die betriebliche Weiterbildung ist Bestandteil der Personalentwicklung – ein umfassendes Thema, das in großen Unternehmen der Personalabteilung zugeschrieben wird, in KMU hingegen oft Chefsache ist.

Die Herausforderung für Geschäftsführer liegt häufig darin, dem Thema die nötige Aufmerksamkeit zu widmen. Die Folge und ein schwerwiegender Fehler: Fort- und Weiterbildung der Mitarbeiter wird oft vernachlässigt. Als Chef haben Sie doch weitaus wichtigere Dinge im Kopf? Das mag kurzfristig der Fall sein, aber bedenken Sie die langfristige Entwicklung und investieren Sie in die Zukunft Ihres Unternehmens.

Mitarbeiter-Fortbildung ist eine Win-Win-Situation

Im oberen Teil des Artikels haben wir Ihnen die Vorteile für Mitarbeiter und Unternehmen aufgezeigt. Zwar ist die Welt der Fort- und Weiterbildung nicht immer nur rosarot, jedoch fallen die positiven Aspekte deutlich stärker ins Gewicht, als die wenigen Nachteile, die zudem stark situationsabhängig und nicht pauschal zu betrachten sind. Somit können Unternehmen und Mitarbeiter von beruflicher Weiterbildung gemeinhin nur profitieren.

Bedenken sollten Sie jedoch stets die Kapazitäten, die für die Entwicklung und Durchführung von Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen erforderlich sind. Sofern Ihr Unternehmen über eine eigene Personalabteilung verfügt, haben Sie hier einen entscheidenden Vorteil.

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