Skip to Content

ChatGPT im Marketing: Fluch und Segen zugleich?

Eine Illustration, die eine Person mit Tablet sowie einen Roboter zeigt als Symbolbild für ChatGPT

Einsatzmöglichkeiten, Vorteile, Risiken und Co. - Erfahren Sie, wie ChatGPT Sie im Online-Marketing unterstützt!

Seit dem Hype um ChatGPT Anfang des Jahres 2023 treffen Euphorie und Erstaunen auf Verachtung und Sorge um Jobs. Doch wie sieht die Zukunft um KI-gestützte Tools aus und sind sie wirklich ein Fluch für uns Menschen? Wir sind überzeugt: ChatGPT ist ein hervorragender Praktikant und kann Sie als Marketer:in bei vielen einfachen und wiederkehrenden Aufgaben unterstützen, sodass Sie sich anspruchsvolleren Arbeiten widmen können. Wir gehen im Folgenden den Fragen nach, in welchen Bereichen des Marketings ChatGPT eine Hilfe sein kann und worauf Sie als Marketer:in beim Gebrauch des KI-Tools achten müssen. Dabei sprechen wir die Risiken im Umgang mit ChatGPT im Marketing an und heben die Vorteile hervor. 

Das erwartet Sie in diesem Artikel:

1 Million Nutzer:innen in 5 Tagen – Das ist ChatGPT

ChatGPT scheint die beste Chat-KI zu sein, die bisher entwickelt worden ist. Sicher ist: Sie ist die populärste. Die KI wurde von dem Unternehmen OpenAI erstellt und befindet sich seit ihrer Veröffentlichung im November 2022 in der sogenannten Research Phase. Die Maschine lernt also stetig dazu beziehungsweise wir füttern sie mit Informationen, indem wir ihr Fragen stellen oder ihr Aufforderungen, sogenannte Prompts, geben.

GPT (generative pre-trained transformer) ist ein Sprachmodell, das auf künstlicher Intelligenz basiert. Mittels Algorithmen, Machine Learning und Big Data – alles Konzepte der Künstlichen Intelligenz – kann ChatGPT aus Daten lernen, diese analysieren und Muster erkennen. Daraus generiert ChatGPT dann die Antworten. Google und Microsoft Bing haben früh das Potenzial des      Chatbots erkannt und ihre eigenen KI-Suchmodelle (basierend auf GPT) veröffentlicht: Bard (Google) und Bing Chatbot (Microsoft). Auch andere Unternehmen wollten das Feld nicht ChatGPT überlassen und haben ihre eigenen Marketing Tools um die Hilfen Künstlicher Intelligenz erweitert: ChatGPT wird so häufig für automatisierte Chatbots und virtuelle Assistenten eingesetzt.

Fragen Sie ChatGPT, was es ist und wie es funktioniert, erhalten Sie folgende Antwort:

Ein Screenshot aus ChatGPT, der die Antwort auf die Frage "Was ist ChatGPT" zeigt

Nicht mal eine Woche nach ihrem Live-Gang knackte ChatGPT die Marke von einer Million Nutzer:innen und toppte damit Facebook, Netflix, Twitter und Co. Sie alle haben mehr als zwei Jahre gebraucht, um eine solch hohe Nutzerzahl zu erreichen. 

Die Nutzung von ChatGPT ist nicht mehr uneingeschränkt kostenlos. Neben der kostenlosen Version gibt es die Bezahl-Variante ChatGPT Plus. Der Vorteil: Der Zugriff ist auch bei hoher Nachfrage möglich und die KI reagiert deutlich schneller. Derzeit läuft ChatGPT häufig an der Auslastungsgrenze und die gratis Version ist dann nicht verfügbar. Im März 2023 brachte OpenAI bereits eine neue Version des Sprachmodells auf den Markt. Nach Angaben des Unternehmens soll es Fakten um 40 Prozent besser wiedergeben als die Vorgängerversion GPT-3.5 und um 82 Prozent weniger wahrscheinlich auf unerlaubte Anfragen reagieren.

Die Chat-KI unterstützt mehr als 95 Sprachen und formuliert für Sie Liebesbriefe, Blogartikel, einen Einkaufszettel mitsamt Rezept für Lasagne, macht Hausaufgaben oder schreibt Seminararbeiten. Kein Wunder, dass der Gebrauch von ChatGPT in einigen Schulen und Universitäten verboten wurde. ChatGPT löst also nicht bei allen Menschen positive Gefühle aus. Neben den Vorteilen, die ChatGPT in Bereichen wie Marketing hat, – nämlich 

  • Zeitersparnis
  • Effizienzsteigerung
  • Kosteneinsparungen
  • Skalierbarkeit

bringt es auch Probleme mit sich. Zum Beispiel: Fehleranfälligkeit, fehlende fachliche Tiefe und mangelnde Einzigartigkeit.

Anwendungsbereiche für ChatGPT im Marketing – Hier hilft die Maschine

ChatGPT kann Ihnen Ihre tägliche Arbeit im Marketing erleichtern. Für viele Marketer:innen ist ChatGPT bereits die erste Anlaufstelle, um Ideen zu sammeln, sich ganze Strategien für Podcasts, Werbevideos und Co. zu erstellen oder zielgruppenspezifische Texte zu verfassen. Die KI ist in der Lage, große Mengen an Daten schnell und präzise zu analysieren und zu verarbeiten. Das hilft Ihnen als Marketingexpert:in, zielgerichtete Marketingstrategien und -kampagnen zu entwickeln. Die Möglichkeiten scheinen endlos zu sein. Das Wichtige: Die Prompts, also die Befehle an die KI, müssen möglichst spezifisch sein. Nur so erhalten Sie gute und zufriedenstellende Antworten.

Nicht vergessen: Überprüfen Sie immer, ob die Aussagen, die Sie von ChatGPT erhalten, der Wahrheit entsprechen. Überspringen Sie nie den Faktencheck – auch wenn die Zeit knapp ist. 

ChatGPT ist kein Programm, das sich speziell an eine (Marketing-)Disziplin richtet. Vielmehr ist es für viele verschiedene Bereiche von Nutzen, wie zum Beispiel für den Kundenservice, die Beratung und Co. Entdecken Sie 7 Anwendungsbereiche aus dem Marketing, in denen ChatGPT eingesetzt werden kann, um Sie in Ihrem Arbeitsalltag zu unterstützen.

An dieser Stelle ein Disclaimer: Die im Folgenden genannten Einsatzbereiche für ChatGPT sind nicht vollständig. Die Möglichkeiten, ChatGPT im Marketing zu nutzen, sind sehr vielfältig. Wir haben uns auf die wesentlichen Anwendungsbereiche fokussiert.

Kundenkommunikation

Eine erfolgreiche Marketingstrategie braucht effiziente Kundenkommunikation. Unternehmen stehen vor verschiedenen Herausforderungen: Anfragen gelangen über verschiedene Kanäle wie E-Mails, Kontaktformulare auf der Website oder Apps zu den Verantwortlichen. Fragen zu Produktfunktionen, Garantie, Lieferzeiten und Bezahloptionen sollen schnell und möglichst rund um die Uhr beantwortet werden. Ein reibungsloser Ablauf im Bereich Kundenservice schafft zufriedene Kund:innen und Mitarbeiter:innen. ChatGPT ermöglicht automatisierte und personalisierte Kommunikation mit Kund:innen, bei der Probleme gelöst werden.

So hilft ChatGPT:

  • Mit Hilfe von ChatGPT können Marketingfachleute Chatbots erstellen, die in Echtzeit mit Kund:innen über E-Mail interagieren. Dabei beantwortet der Chatbot Kundenanfragen und gibt Produktempfehlungen. Der Einsatz von KI im Kundenservice geht sogar so weit, dass Bestellungen direkt in der E-Mail vom Chatbot bearbeitet werden.
  • ChatGPT kann auf die Kundendaten, wie beispielsweise die Kaufhistorie, das Surfverhalten oder demografische Informationen trainiert werden, um personalisierte Nachrichten zu generieren, die auf die jeweiligen Empfänger:innen zugeschnitten sind. Vermarkter:innen nutzen diese Informationen, um gezieltere und relevantere E-Mail-Inhalte zu erstellen wie Produktempfehlungen oder Sonderangebote.

Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz im Marketing erhöht grundsätzlich die Kapazität bei der Erhebung und Verarbeitung von Daten. Mit Hilfe der umfassenden Daten können Unternehmen besser verstehen, was ihre Kund:innen interessiert und was ihnen wichtig ist. 

SEO

Der Bot schreibt Texte, liefert Antworten und Ideen. Aber er kann auch beim Programmieren helfen und Ihnen somit im Bereich SEO helfen.

  • Chat GPT greift Ihnen bei der Erstellung der Meta-Beschreibungen, also bei Titel und Description, unter die Arme. Nach unserer Erfahrung gibt es hier noch viel Luft nach oben, was die Qualität betrifft. Achten Sie also darauf, sehr genaue Anweisungen in die Prompts zu schreiben. Dazu gehört: maximale Länge für Title und Description, Thema, Keywords, Call-to-Action. Probieren Sie es einfach aus – auf die Gefahr hin, dass Sie als erfahrener SEO deutlich schneller sind.
  • Sie wollen wissen, welche Fragen Ihre User:innen zu einem bestimmten Thema beschäftigen? Dann lassen Sie sich FAQs und die Antworten dazu von der KI generieren: „Stelle mir 5 typische Frage mit einer knappen Antwort zum Thema ‚Sicherheit im Online-Banking‘ zusammen. Zusätzlich haben Sie die Möglichkeit, sich die Fragen und Antworten direkt als HTML-Code für die Einbindung im Backend Ihrer Webseite formatieren zu lassen. Das klappt mit diesem Prompt als Zusatz: „Formatiere diese zusätzlich per JSON-LD in FAQ-Schema und sag mir, wie ich das auf meiner Website einbinde“.

Beachten Sie, dass Texte, die von einer KI generiert wurden, von Google nicht positiv bewertet werden (möglicher Rankingverlust). Daher sollten Sie diese Texte nicht 1 zu 1 übernehmen, sondern sie als Vorlage nutzen und sie immer abändern. 

Content Marketing

Sie lehnen sich mit einer Tasse Kaffee in der Hand zurück und ChatGPT erstellt mal eben den Blogbeitrag oder das Whitepaper für Sie. Das geht. Wir empfehlen es aber nicht. Im Content Marketing ausschließlich auf Tools wie ChatGPT zu setzen, ist nicht ratsam. Denn die KI kann keine kreativen Inhalte produzieren, die mit der Qualität von Texten aus menschlicher Feder mithalten können. Es fehlt an Leidenschaft und Einfallsreichtum. Allerdings kann sie unterstützend im Content Marketing eingesetzt werden. Die Kombination aus Mensch und Maschine kann zu einem noch besseren Content Marketing führen.

Folgende Aufgaben können Sie an ChatGPT delegieren:

  • Keywords und Themenbereiche recherchieren. Sie können ChatGPT nutzen, um Themen oder Themenbereiche für Blogbeiträge zu recherchieren. Als Kreditinstitut können Sie das Tool beispielsweise damit beauftragen, Unterthemen für den Bereich „Online-Banking“ zu suchen oder eine Liste mit den häufigsten Fragen zu diesem Thema zu erstellen – für neuen Input oder eine neue Perspektive. Sie können ChatGPT auch anweisen, relevante Keywords für ein oder mehrere Themen aufzulisten. Aber Vorsicht: Prüfen Sie die Begriffe. Sind sie alle wirklich relevant oder doch zu generisch?
  • Gliederung für einen Blogbeitrag oder Landingpage erstellen. ChatGPT liefert Ihnen in der Regel ein brauchbares Gerüst für Ihren Text. Die Gliederung kann auch Aspekte eines Themas enthalten, an die Sie vielleicht nicht gedacht haben. Starten Sie mit einer allgemeinen Anweisung und passen Sie das Ergebnis unter Umständen an, indem Sie ChatGPT weitere Anweisungen geben, wie zum Beispiel: einen Fokus für die Seite oder die Zielgruppe.
  • Content erstellen. Die künstliche Intelligenz schreibt für Sie auch ganze Texte. Machen Sie sich aber bewusst, dass Sie keinen vollständigen, qualitativ hochwertigen Text erwarten können. Wir empfehlen Ihnen, lieber Schritt-für-Schritt vorzugehen und sich einzelne Absätze erstellen zu lassen. So können Sie genauer definieren, welche Inhalte der jeweilige Abschnitt enthalten soll.
  • Texte umschreiben oder zusammenfassen lassen. Sie haben ein Whitepaper verfasst und benötigen eine Zusammenfassung? Lassen Sie sich von ChatGPT diese schnell und einfach erstellen. Eine weitere praktische Aufgabe, die die KI für Sie übernimmt, ist Texte umzuformulieren. Lassen Sie das Tool einen Satz oder ganzen Absatz in verschiedene Varianten umschreiben. Gerade bei Produktbeschreibungen ist das sehr hilfreich, um beispielsweise nicht bei jeder Handtasche den gleichen Text zu verwenden.
  • Überschriften aus KI-Hand. Mit dem richtigen Prompt liefert Ihnen ChatGPT brauchbare Überschriften für einen Artikel. Am besten Sie lassen sich immer direkt mehrere Varianten erstellen. Dann können Sie die Ergebnisse beliebig variieren und kombinieren. Ein guter Prompt wäre beispielsweise: „Erstelle 3 Überschriften für einen Blogartikel zum Thema ‚Phishing: Wie man gefälschte E-Mails und Websites erkennt‘“. Das Keyword „Phishing“ soll vorne stehen und die Überschrift nicht mehr als 70 Zeichen haben.“

E-Mail-Marketing

Als intelligenter KI-gestützter Chatbot kann ChatGPT Ihnen helfen, Ihr E-Mail-Marketing schneller, zuverlässiger und abwechslungsreicher zu gestalten. 

  • Ihnen gehen die Themen für die nächsten Newsletter aus? Dann ist ChatGPT Ihr Ideengeber.
  • Der Betreff des Newsletters oder der E-Mail an die Kund:innen soll knackig und auf den Punkt sein, aber die zündende Idee war noch nicht dabei? Ob Betreffzeile, Header, der ganze Text oder ein Call-to-Action, fragen Sie ChatGPT. Die KI liefert Ihnen mit den richtigen Prompts die passenden Ideen. Entweder Sie lassen den Text, die Betreffzeile und Co. von Grund auf neu erstellen oder Sie bitten ChatGPT, einen vorhandenen Text umzuformulieren. So könnte ein Prompt für das Formulieren einer Betreffzeile lauten: „Erstelle 5 kreative Betreffzeilen für einen Newsletter zum Thema ‚Sicherheit im Online-Banking‘. Die Betreffzeilen dürfen nicht länger als 40 Zeichen sein. Schreibe kurz, prägnant und errege mit den Betreffzeilen die Aufmerksamkeit der Leser:innen. Verwende am Ende der jeweiligen Zeile ein Smiley.“ So erhöhen Sie mithilfe von ChatGPT im besten Fall die Öffnungsrate Ihres Newsletters.
  • Der Schlüssel für erfolgreichen Newsletter-Versand ist eine gute Planung und regelmäßiges Versenden. ChatGPT erstellt einen Redaktionsplan mit Themen und möglichen Versanddaten der E-Mails. Dabei kann es Feiertage der verschiedenen Bundesländer sowie Ferien berücksichtigen.
  • ChatGPT kann für A/B Tests verwendet werden. Mit Hilfe der KI erstellen Sie mehrere Varianten von E-Mail-Inhalten, die dann gegeneinander getestet werden können. So stellen Sie fest, welche Version am besten abschneidet. Durch die Verwendung eines Sprachmodells zur Generierung dieser Variationen können Marketingexpert:innen problemlos mehrere Versionen von E-Mail-Inhalten erstellen und testen, ohne dass dafür zusätzliche Ressourcen benötigt werden.

Wichtig: Wollen Sie sich den gesamten Inhalt einer E-Mail (Newsletter) von der KI erstellen lassen, dann müssen Sie sie mit möglichst vielen Informationen füttern. Geben Sie die Zielgruppe, Tonalität, Angebote, das Ziel des Mailings, Downloads etc. an.

Social Media Marketing & Influencer Marketing

Der Nutzen von ChatGPT für den Bereich Social Media knüpft an den für die Kundenkommunikation an: Über seine Social-Media-Kanäle oder Messenger-Dienste erhält das Unternehmen Anfragen von Kund:innen oder User:innen, die es vielleicht noch werden. ChatGPT generiert automatische Antworten auf Kundenanfragen. Das spart Zeit und ermöglicht schnellere Reaktionszeiten als bei einem Community Management, das ohne KI geführt wird.

Außerdem können Sie ChatGPT im Bereich Social Media wie folgt anwenden:

  • Mit ChatGPT automatisieren Sie sämtliche Aktivitäten wie das Erstellen, Planen und Veröffentlichen von Beiträgen – in nahezu Echtzeit. Die KI scannt Inhalte im Web und nutzt diese als Grundlage, um eigene Texte zu erstellen. So halten Sie als Marketer:in Ihre Social-Media-Kanäle stets aktuell.
  • Sie können ChatGPT einsetzen, um Daten zu analysieren. So erkennen Sie Trends und Muster im Kaufverhalten Ihrer Kund:innen. Mit Hilfe dieser Informationen können Sie dann personalisierte Kampagnen erstellen und Ihre Zielgruppe besser ansprechen. ChatGPT ist also Ihr dynamischer Lead-Generator.
  • Außerdem kann Sie Künstliche Intelligenz bei der Trendanlayse, dem Verfassen von Copytexten für Paid Ads, der Influencer-Recherche oder der Beschreibung von Influencer:innen unterstützen. 

Darüber hinaus kann Ihnen ChatGPT helfen, herauszufinden, warum sich die Performance Ihrer Kampagne dramatisch verändert. Der Prompt könnte lauten: „Meine Conversion aus bezahltem Traffic ist im Vergleich zum Vormonat um 25 Prozent gesunken. Welche Metriken und Dimensionen sollte ich mir ansehen, um die Ursache zu finden?“

Mit GPT-Modellen Ihr Marketing skalieren

ChatGPT ist in aller Munde, aber es ist nicht das einzige KI-Tool auf dem Markt. Viele weitere KI-Tools nutzen die API-Schnittstelle, die von OpenAI entwickelt wurde. API steht für „Application Programming Interface“ und ist eine Programmierschnittstelle, mit der Entwickler:innen Anwendungen von OpenAI in ihre eigenen Anwendungen und Dienste integrieren können. Sie finden also KI-Tools, die für das Verfassen von Blog- und LinkedIn-Beiträgen oder anderen Social-Media-Formaten optimiert sind, sowie Tools zur Erstellung von Videos, Bildern und (Info-)Grafiken. Hier sei aber gesagt: Gerade im Bereich Text-to-Video – also der Erstellung von Videoinhalten aus Textvorgaben – ist derzeit noch viel Luft nach oben. 

Die KI-Anwendungen von OpenAI finden bei immer mehr Unternehmen Verwendung. Denn: Von der Spracherkennung bis zur Bildanalyse, OpenAI bietet Lösungen, die die Effizienz, Produktivität und Geschwindigkeit von Unternehmen steigern können.

Mit Hilfe der GPT-Modelle können Unternehmen beispielsweise

  • automatische Chatbots entwickeln, die den Kundenservice skalieren.
  • Texte und Artikel auf Basis vorhandener Daten erstellen und so den Workflow verbessern sowie gleichzeitig Zeit und Ressourcen sparen.
  • ihre Kund:innen und deren Bedürfnisse besser verstehen. Das führt zu besserem Kundenservice und zufriedenen Kund:innen.
  • große Datenmengen analysieren auf deren Basis sie ihre Dienstleistungen und Produkte verbessern können.

Klar ist: Mit der OpenAI-API können Unternehmen aus den verschiedensten Bereichen – in der Medizin ebenso wie im Marketing oder E-Commerce – ihre Geschäftsprozesse optimieren und diese effizienter gestalten

Sagen Sie Hallo zu Einstein GPT

Auch Salesforce hat sich mit OpenAI zusammengetan. Das Ergebnis: Einstein GPT – die „weltweit erste generative KI für Customer Relationship Management (CRM)“. Salesforce ist kein Neuling auf dem Gebiet der KI, ganz im Gegenteil. Das Unternehmen ist bereits seit über 20 Jahren in der KI-Forschung tätig – Einstein, die Salesforce KI, gibt es bereits seit 2002. Das neuste Update stellt nun einen wegweisenden Meilenstein in der CRM-Geschichte dar: Einstein GPT kombiniert die eigenen KI-Modelle von Salesforce mit ChatGPT und verbindet sie mit Echtzeitdaten aus der Salesforce Data Cloud. So werden zeitsparende Automatisierungen und personalisierte Inhalte möglich, die sich in Echtzeit an sich ändernde Kundeninformationen und -bedürfnisse anpassen. Für Marketer:innen bedeutet das: Sie können passgenauerer Inhalte für erfolgreiche Kampagnen generieren. Allgemein haben Anwender:innen mit Einstein GPT die Möglichkeit, ihre Produktivität sowie die Personalisierung von Geschäftsabläufen zu erhöhen.

Darauf müssen Sie als Marketer:in achten

Nutzen Sie ChatGPT oder andere KI-Tools im Marketing, sollten Sie beziehungsweise Ihr Unternehmen die Datenschutzrichtlinien und ethische Fragen im Zusammenhang mit dem Einsatz von KI beachten.

  • Achten Sie darauf, dass die Verwendung von ChatGPT mit der Ethik Ihres Unternehmens übereinstimmt. Werden Chatbots falsch programmiert, können sie womöglich beleidigend auf Kundenanfragen reagieren. Informieren Sie Ihre Kund:innen auch transparent darüber, dass Sie KI im Marketing oder Kundenservice einsetzen.
  • Schulen Sie Mitarbeitende im Marketing zur Nutzung von ChatGPT und wie sie sensible Kundendaten schützen. 

Die Risiken und Stolpersteine von ChatGPT im Marketing

ChatGPT mag wie eine Wunderwaffe wirken. Hier kommt das große Aber: ChatGPT ist nur so gut wie die Daten, die ihm zur Verfügung stehen. Die KI ist unter Umständen nicht fähig, in sehr spezialisierten Bereichen gut zu performen. Fest steht: Sie müssen die Ergebnisse, die Ihnen ChatGPT liefert, immer überprüfen und gegebenenfalls überarbeiten. Nur so stellen Sie sicher, dass die Aussagen korrekt sind. Zudem ist das Thema Datenschutz für Unternehmen von großer Bedeutung. Denn ChatGPT wird mit Daten gefüttert und trainiert, die wir dem Bot liefern. Unternehmen haben also zurecht Bedenken, dass sensible Daten auf den Servern von OpenAI landen. 

Um das Beste aus einem Tool herauszuholen und es möglichst effizient nutzen zu können, sollten Sie auch die Nachteile und Einschränkungen kennen. Wissenstand von 2021: ChatGPT kann keine Daten nutzen, die nach dem Jahr 2021 verfügbar wurden. Je nach Thema erhalten Sie also möglicherweise eine veraltete Antwort.

  • Fehleranfälligkeit und Unvollständigkeit: Woher wissen Sie, dass KI-basierte Analysen oder ChatGPT-Texte keine Fehler enthalten? Und wer garantiert Ihnen eine Vollständigkeit der Ergebnisse?
  • Quellenangaben: Aktuell gibt ChatGPT nicht an, woher es seine Informationen bezieht. Quellenangaben, wie wir sie aus wissenschaftlichen Artikeln oder journalistischen Texten kennen, fehlen.
  • Fehlinterpretationen: ChatGPT ist nicht in der Lage, klärende Fragen zu stellen. Es versucht die Nutzerabsicht zu erkennen, interpretiert Anfragen aber unter Umständen falsch. Haben Sie eine Frage, müssen Sie diese sehr präzise stellen.
  • Fehlende Emotionen: KI ist eine Maschine und kann auf menschliche Emotionen nicht reagieren. Antworten sind möglicherweise unpassend, diskriminierend oder verletzend.
  • Unzureichende Kreativität und fehlende Einzigartigkeit: Bestandteil jeder wirklich guten Marketingmaßnahme sind Fantasie und Gefühle. ChatGPT kann im Gegensatz zu menschlichen Marketer:innen keine kreativen Ideen hervorbringen, denn es orientiert sich an bestehenden Vorlagen. Die Emotionen der Rezipient:innen werden nicht gezielt angesprochen, was aber ein entscheidender Faktor im Marketing ist. 
  • Datenschutz: ChatGPT und ähnliche KI-Tools sammeln unzählige Daten. Das birgt Risiken. Denn der Chatbot speichert personenbezogene Daten, um das eigene System zu verbessern. Unternehmen fürchten also, dass sensible Daten und Informationen auf den Servern der Betreiberfirma OpenAI landen. Unklar ist auch: Wer hat das Urheberrecht an den von der KI generierten Texten oder Bildern?

Gut zu wissen: Beim Thema Datenschutz sorgt Salesforce für den Schutz aller Kundendaten. Einstein GPT ist mit einer Reihe von Sicherheitsfunktionen ausgestattet. So stellt Salesforce sicher, dass die sensiblen Daten eines Unternehmens, das Einstein GPT nutzt und vertraut, nicht auf die Server von OpenAI gelangen. Denn nur wenn die Daten geschützt sind, machen KI gestütztes Coden, Text- und Bildererstellung für ein Unternehmen Sinn. 

ChatGPT im Marketing: Was denn nun – Fluch oder Segen?

Schlagzeilen wie „Künstliche Intelligenz: Diese Jobs sind bedroht” oder „KI schreibt bessere Marketing-Texte als Menschen” schüren die Angst aller Marketer:innen, dass ChatGPT und andere KI-Tools ihnen die Jobs wegnehmen und sie überflüssig machen.

Höchste Zeit also, diese Angst zu zerstreuen. Fragen wir ChatGPT, ob es Online Marketer:innen in Zukunft ersetzen wird:

Die Antwort von ChatGPT auf die Frage, ob KI Tools Mitarbeiter ersetzen werden

ChatGPT ist Sparringspartner

Das Fazit lautet also: Nein, ChatGPT macht Marketing-Expert:innen nicht überflüssig und ist kein Fluch. Und das glauben wir nicht, weil ChatGPT es behauptet. Wir sind überzeugt: Die Arbeit wird sich in Zukunft verändern – oder hat dies bereits getan. KI-gestützte Tools sind als Sparringspartner:innen oder Praktikant:innen zu verstehen und sollten auch genauso genutzt werden. Denn sie sind die helfende Hand und können den Arbeitsalltag von vielen Marketer:innen extrem erleichtern, indem sie bestimmte Aufgaben übernehmen. Delegieren Sie typische Zeitfresser, monotone und einfache Aufgaben an die KI und nutzen Sie sie für Recherche-, Ideen- und Inspirationszwecke.

Aber: Die menschliche Komponente, wie das Eingreifen beziehungsweise Überprüfen der generierten Inhalte der Maschine oder Kreativität, ist essenziell und kann (bis jetzt) nicht von der KI übernommen werden. Wichtig ist, dass Sie sich mit KI-Marketing-Tools auskennen und auseinandersetzen – ChatGPT wird in der Zukunft nur ein Werkzeug von vielen sein. Denn nur so bleiben Sie wettbewerbsfähig

Das sollten Sie bei der Anwendung von KI-Tools im Marketing beachten

Bei der Benutzung von ChatGPT und Assistenzen dieser Art sollten Sie stets im Hinterkopf behalten, dass es sich dabei um Tools handelt und somit die Verantwortung für die Verwendung und Bewertung der ausgegebenen Inhalte bei Ihnen als Nutzer:in liegt

Beachten Sie außerdem Folgendes:

  • Schulen Sie alle Mitarbeiter:innen, die mit KI-basierten Tools arbeiten. Sie müssen lernen, wie sie die KI zielgerichtet steuern, einsetzen und mit ihr arbeiten. Nur so sparen Marketer:innen durch KI Zeit und erzielen bessere Ergebnisse.
  • Prüfen Sie die Antworten von ChatGPT und anderen KI-Tools genau und übernehmen Sie diese nicht, ohne sie zu hinterfragen. Die KI basiert auf Wahrscheinlichkeiten und kann falsch liegen.
  • Werden Sie Expert:in im Prompt Engineering. Ihre Anweisungen an die KI sollten möglichst genau sein. Ansonsten erhalten Sie sehr allgemeine und oft unbrauchbare Antworten. Unser Tipp: Sind Sie mit dem Ergebnis nicht zufrieden, dann spezifizieren Sie Ihre Anweisung nachträglich.

Gekommen, um zu bleiben: ChatGPT ist nur der Anfang

Nicht KI wird den Menschen ersetzen. Sondern Menschen, die KI nutzen, werden Menschen ersetzen, die KI nicht nutzen.

Wir sind überzeugt: Beherrschen Sie als Marketer:in in der Zukunft die KI-Tools nicht, ist das ähnlich, wie wenn Sie nicht wissen, wie man Google benutzt. Aber KI wird die Mitarbeiter:innen eines Unternehmens nicht ersetzen – egal, ob im Marketing, im Kundenservice oder in anderen Bereichen. Denn kommen wir auf den Vergleich mit ChatGPT als Praktikant:in oder Sparringpartner:in zurück: Sie würden die Arbeit von Praktikant:innen auch nicht ungesehen Ihren Kund:innen übergeben oder veröffentlichen. Eine Prüfung der Ergebnisse beziehungsweise Antworten durch einen Menschen bleibt unerlässlich.

ChatGPT und andere KI-Tools können Ihnen helfen, sehr schnell 80 Prozent einer Aufgabe zu lösen und können Ihnen einfache und wiederkehrende Aufgaben abnehmen. Die restlichen 20 Prozent können Sie als Mensch dann nutzen, um den Feinschliff vorzunehmen und sich auf anspruchsvollere und spannendere Aufgaben zu konzentrieren. 

Ohne Ihnen Angst machen zu wollen, müssen wir auch sagen: Es gibt in jedem Bereich und Beruf Tätigkeiten, die monoton und nicht besonders schwierig sind. Jeder, der ausschließlich solche Aufgaben übernimmt, läuft mit Sicherheit Gefahr, in der Zukunft von AI ersetzt zu werden. Denn die AI ist billiger und schneller.

Wir sagen also: Motivieren Sie Ihre Mitarbeitenden zu Upskilling – also dem Erlernen neuer Fähigkeiten für eine neue Tätigkeit – im Bereich KI-gestützter Tools oder kümmern Sie sich als Marketer:in um eine Qualifizierung mit KI.

Entdecken Sie unser neues KI-Glossar

32 Definitionen aus der KI-Welt, die Sie jetzt unbedingt kennen sollten und welche Vorteile für Ihre Kund:innen und Mitarbeiter:innen daraus entstehen.

Ki Glossar auf einem Tablet

E-Books, Events, Webinare und Business-Tipps - direkt in Ihr Postfach