Schleppende Digitalisierung im öffentlichen Sektor
Die Pandemie hat die Schwächen des öffentlichen Sektors aufgrund seiner schleppenden Digitalisierung ins Rampenlicht der Medien gerückt. Wie Behörden, Ämter und öffentliche Einrichtungen den digitalen Wandel dank dem Einsatz moderner Lösungen und Partnerschaften mit vertrauenswürdigen Anbietern meistern können, lesen Sie in diesem Artikel.
Die Covid-Pandemie hat die Schwachstellen der deutschen Verwaltung und Bürokratie schonungslos offengelegt. Schon 2019 landete Deutschland beim Thema E-Government im europaweiten Vergleich auf einem der letzten Plätze (Platz 26 von 28).
Und dieser Rückstand bei der Digitalisierung erzeugte während der Pandemie viel Frust auf allen Seiten: die Bürger:innen konnten während des Lockdowns Ämter schlecht erreichen und die Mitarbeiter:innen der Verwaltung saßen häufig ohne Zugang zu ihren Daten mit Aktenbergen zu Hause.
Dass der Staat wegen der schleppenden Digitalisierung Geld verschwendet, habe sich auch während der Pandemie gezeigt, berichtet die Zeit. Der Bund der Steuerzahler bemängelte in seinem aktuellen Schwarzbuch beispielsweise die unnötig teure Ausstellung der Impfzertifikate sowie die millionenschwere Beschaffung der Luca-App zur Kontaktnachverfolgung, die von den Gesundheitsämtern jedoch kaum genutzt worden sei.
In diesem Artikel beleuchten wir einige der 6 größten Herausforderungen, mit denen der öffentliche Sektor zu kämpfen hat. Und wir machen Vorschläge, wie sich diese Probleme mit modernen Lösungen und Partnerschaften mit vertrauenswürdigen Anbietern beheben lassen.
Die Herausforderungen des öffentlichen Sektors
Die Digitalisierung stellt alle Sektoren vor eine Herausforderung, aber der öffentliche Sektor hat natürlich ganz andere Voraussetzungen als Unternehmen in der freien Wirtschaft. Nachfolgend stellen wir einige der Punkte vor, mit denen Ämter und Behörden am meisten zu kämpfen haben.
1. Effiziente Nutzung von Steuergeldern
Ämter, Behörden und öffentliche Einrichtungen sollen einen hervorragenden Service liefern, aber gleichzeitig sinnvoll mit den begrenzten Ressourcen der Steuerzahler umgehen. Sie tragen eine große Verantwortung und werden von den Medien und Organisationen wie dem Bund der Steuerzahler regelmäßig in Rechenschaft gezogen.
2. Höhere Erwartungen
Die Verbraucher:innen von heute sind anspruchsvoll. Sie sind es vom privaten Sektor gewohnt, Produkte und Dienstleistungen mit einem Mausklick zu bestellen und erwarten eine Lieferung am nächsten Tag vor der heimischen Haustür.
Diese Ansprüche übertragen sie auch auf den öffentlichen Sektor. Sie möchten die Ummeldung eines Wohnsitzes am liebsten von zu Hause aus erledigen und nicht umständlich während der Arbeitszeiten in ein Amt fahren müssen. Sie möchten nicht wochenlang auf die Zulassung eines neuen Fahrzeugs warten müssen. Sie möchten Arzt- oder Impftermine über ihr Smartphone vereinbaren und nicht umständlich über eine ständig besetzte Hotline, wie während der Pandemie.
3. Technische Herausforderungen
Viele Ämter kämpfen mit veralteter Technik und sie besitzen häufig nicht das interne Know-how, um moderne Technik und neue Software-Lösungen zu implementieren sowie regelmäßig zu warten und zu aktualisieren.
Eine moderne öffentliche Verwaltung benötigt moderne Infrastrukturen, vernetzte Behörden, digitale Abläufe und zeitgemäß ausgestattete Arbeitsplätze. Leider dominieren zersplitterte, siloartige Lösungen die öffentliche Landschaft. Jedes Bundesland setzt auf eigene Technik und Software, die meist nicht mit der anderer Bundesländer kompatibel oder vernetzt ist.
Ein einfacher Datenaustausch ist somit nicht möglich. Das Online-Magazin eGovernment Computing bemängelte beispielsweise, dass Unternehmen und Selbständige während der Pandemie Überbrückungshilfen bequem online beantragen konnten, sich die Auszahlung aber aufgrund fehlender digitaler Schnittstellen monatelang verzögerte.
Ein effizienter und sicherer Datenaustausch ist daher das A und O, damit Kommunen besser auf die Bedürfnisse der Bürger:innen reagieren können.
4. Mangelnde Personalkompetenz
Die Kommunen konkurrieren mit der freien Wirtschaft um gut ausgebildetes Fachpersonal. IT-Expert:innen entscheiden sich aus Gehalts- oder anderen Gründen häufig für einen Arbeitgeber in der Privatwirtschaft. Kein Wunder, dass es dem öffentlichen Sektor laut einer Studie der Personalagentur Randstad empfindlich an Digitalkompetenzen mangelt.
Den Mitarbeiter:innen im öffentlichen Dienst würden auch nur selten Weiterbildungen im Bereich Digitalkompetenz angeboten. Nur 39 % der von Randstad befragten Beschäftigen erhielten eine solche Fortbildung. Doch ohne gut ausgebildetes Personal wird der digitale Wandel im öffentlichen Sektor schwerlich gelingen.
5. Datenschutz
Der Datenschutz wird in Deutschland hochgeschätzt, lähmt aber auch die technologische Entwicklung. Das hat sich während der Pandemie vor allem an der Kontaktnachverfolgungsapp Luca gezeigt, die laut Bund der Steuerzahler ein Reinfall war. Eine Mehrheit der Deutschen installierte sie erst gar nicht. Und aufgrund der vielen Datenschutzbeschränkungen lieferte sie keine ausreichenden Daten über einen etwaigen Kontakt mit einer infizierten Person.
Behörden und Ämter müssen die schwierige Balance zwischen einem umfassenden Schutz personenbezogener Daten und ausreichender Funktionalität finden. Dies gelingt, wenn Technologieanbieter eng mit den jeweiligen Datenschutzbeauftragten zusammenarbeiten und ihre Rechenzentren innerhalb der EU oder Deutschland betreiben.
6. (Un)zufriedene Mitarbeiter
Das Homeoffice hat bei Mitarbeiter:innen von Behörden zu viel Frust geführt. Ein Mitarbeiter eines sächsischen Gutachterausschusses berichtete, wie er und seine Kolleg:innen sich während des Lockdowns Dongles umständlich teilen mussten, die am heimischen PC schlussendlich doch nicht recht funktionierten. Ohne Zugriff auf die wichtigen Daten saßen die Mitarbeiter:innen teilweise unproduktiv zu Hause – und das wochenlang.
Wer in diesem Zeitraum eine Auskunft der Behörde benötigte, wurde auf später vertröstet. Doch dieser technische Rückstand bestand schon lange vor der Krise. Schon vorher mussten die Mitarbeiter:innen um jeden neuen Computer oder Monitor kämpfen. Wenn das knappe Jahresbudget aufgebraucht war, hieß es aufs nächste Jahr zu warten.
In Zeiten des Fachkräftemangels können Behörden so nicht auf dem heiß umkämpften Arbeitsmarkt punkten. Die Konsequenz dieses Mitarbeiters: Er ging in Vorruhestand und ein Nachfolger war nicht in Sicht.
Doch glücklicherweise lassen sich all diese oben genannten Probleme mithilfe von intelligenter und moderner Technologie lösen. Wie eine thüringische Klinik dank einem neuen Patientenportal sowohl Patient:innen als auch Mitarbeiter:innen verzückt – und das unter Beachtung des strengen Datenschutzes – erfahren Sie im nächsten Abschnitt.
Bei den Waldkliniken Eisenberg stehen die Patienten dank einem modernen Patientenportal im Mittelpunkt
Wie die Digitalisierung auch im Gesundheitswesen gelingen kann, beweisen die Waldkliniken Eisenberg (WKE) in Thüringen. Die auch als „Deutschlands bestes Krankenhaus“ titulierte Klinik entschied sich für ihr neues Patientenportal für die Salesforce-Plattform. Damit die sensiblen Patientendaten gut geschützt waren, arbeitete die Klinik eng mit dem Datenschutzbeauftragten des Landes Thüringen zusammen.
„Wir haben eine digitale Plattform für Behandlungspfade geschaffen und gleichzeitig den Versorgungsfaktor für unsere Patienten erhöht. Vom ersten Termin bis zum Nachsorge-Check beim Hausarzt – das WKE-Patientenportal begleitet unsere Patienten bis zur Genesung mit digital abrufbaren Informationen, Terminerinnerungen, Checklisten und Nachsorgeplänen“, so lautet das Fazit von Boris Azar, dem Chief Digital Officer der Kliniken.
Die Mitarbeiter:innen der Klinik werden von unnötigen bürokratischen Aufgaben entlastet und die Patienten sparen Zeit und können sich auf das Gesundwerden konzentrieren. Die komplette Erfolgsgeschichte finden Sie hier.
Fazit: Auch der öffentliche Sektor profitiert von modernen SaaS-Lösungen
Da der öffentliche Sektor von den Steuergeldern und Sozialabgaben der Bürger:innen Deutschlands finanziert wird, steht er in ganz besonderem Fokus der Medien. Die Bürger:innen erwarten für ihren finanziellen Beitrag einen exzellenten Service der Ämter und schnelle, unbürokratische Hilfe bei allen Angelegenheiten. Und die Mitarbeiter:innen erwarten einen Arbeitsplatz, der ihren Bedürfnissen gerecht wird.
Dies gelingt im 21. Jahrhundert nur mit modernen Lösungen – Lösungen auf die der kommerzielle Sektor schon seit langer Zeit setzt. Der digitale Wandel findet jetzt statt und die Behörden Deutschlands dürfen nicht länger zögern.
Der öffentliche Sektor kann diese Herausforderungen nur lösen, wenn er:
- flexibel und reaktionsfähig wird
- seine Services und Prozesse zukunftsfähig gestaltet
- einen 360-Grad-Blick auf alle Interessensgruppen hat
- Innovationen vorantreiben kann
Behörden und andere öffentliche Einrichtungen sind daher gut beraten, mit vertrauenswürdigen Unternehmen zusammenzuarbeiten, die über eine moderne low code/no code Cloud-Plattform und das richtige Know-how für die komplexen Anforderungen des öffentlichen Sektors verfügen.
Nur so können sie ihrer eigentlichen Kernaufgabe nachgehen: nämlich den Bürger:innen des Landes effektiv und effizient bei allen Angelegenheiten zu dienen.
Die Lösungen von Salesforce unterstützen nicht nur den privaten Sektor bei der Digitalisierung. Mithilfe unserer Plattform und maßgeschneiderten Apps profitieren auch Behörden, das Gesundheitswesen und andere öffentlichen Einrichtungen von moderner Technologie des 21. Jahrhunderts. Wie das genau gelingt, erfahren Sie auf unserer Übersichtsseite.
Aufbau eines modernen, digitalen öffentlichen Sektors
Salesforce ist die Plattform, die dem öffentlichen Sektor hilft, die Digitalisierung voranzutreiben.