Sie sind jung, motiviert und zielstrebig. Nur die ganz große Bühne ist ihnen noch nicht bereitet: Die Rede ist von Unternehmen am Anfang ihrer Wachstumsphase. Trotz aller Startup-Begeisterung müssen sie irgendwann den Bekanntheitsgrad steigern und ihr Unternehmen bekannt machen. Diese 10 Tipps zeigen, wie es geht.
Eine gewisse Markenbekanntheit ist alternativlos, denn unsichtbar verkauft bescheiden und die exklusive Nische stellt lediglich einen Spezialfall dar. Die Öffentlichkeit sollte im Interesse Ihres Unternehmens informiert werden. Eine Marke braucht Präsenz, um die Werbebotschaft unmissverständlich zu kommunizieren. Nur ein wirklich notwendiges Produkt, das als solches wahrgenommen wird, bleibt auf Dauer im Bewusstsein des Interessenten. Treffen Sie eine Richtungsentscheidung, indem Sie nach Grundsätzlichem fragen:
- Wer soll erreicht werden? Die Buyer Persona steht im Mittelpunkt des Unternehmens-Interesses. Sie ist der ideale Kunde, für den Sie wiederum das ideale Produkt bereithalten. Jetzt muss sie das nur noch mitbekommen und ihr Angebot als unwiderstehlich einstufen.
- Warum soll jemand erreicht werden? Ein Unternehmen bekannt machen setzt den Umgang mit dessen Produkten voraus. Klären Sie deren Wirkmächtigkeit und ermitteln Sie die besten Verkaufsargumente. Für die meisten Kunden spielen der Preis, die Zeit bzw. Langlebigkeit oder Haltbarkeit und das Ansehen der Marke eine wichtige Rolle. Bei einigen Kunden kommt der Aspekt der Nachhaltigkeit und des sozialen Engagements hinzu.
- Wie soll jemand erreicht werden? Dafür stehen Unternehmen verschiedene Kanäle zur Verfügung. Klassische PR benötigt ein größeres Budget als das Bespielen von Social-Media-Kanälen, dessen Einbindung in die eigene Strategie kostenfrei sein kann – aber nicht muss. Mit einer kompakten Software und vergleichsweise wenig Aufwand kann eine relativ hohe Reichweite erzielt werden.
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Bekanntheitsgrad steigern mit Social Media
- Binden Sie Freunde und Bekannte in Ihre PR-Offensive ein. Nicht, um ihnen etwas anzudrehen, sondern um deren Social Proof für das Unternehmen nutzen zu können. Der Begriff beschreibt den Einfluss der Erfahrungen anderer Menschen auf einen selbst. Das Prinzip funktioniert auch in der Werbung: Der Interessent steht vor einer Kaufentscheidung und mustert das Angebot. Zwei von vier Produkten sind beinahe ausverkauft. Das weckt Begehrlichkeiten. Wenn diese beiden Artikel so stark nachgefragt sind, handelt es sich wahrscheinlich um eine besondere Qualität. Nutzen Sie diesen Effekt für Ihr Unternehmen!
- Nutzen Sie Social-Media, um Ihre Bekanntheit zu steigern. Persönliche Einschätzungen sind immer auch Empfehlungen. Sie sind eine Investition in die Markenbekanntheit. Motivieren Sie Ihre Kunden, Likes zu setzen. Loben Sie mittels Gewinnspielen Rabatte oder kleine Geschenke aus, um die Social-Media-Aktivitäten zu erhöhen. Scheuen Sie keine Kritik! Aber gehen Sie unmittelbar darauf ein und bieten Sie eine Lösung an. Kommunizieren Sie diese authentisch. Nutzer sind misstrauisch gegenüber Unternehmensprofilen, honorieren aber jede Konfliktlösung und eine unverfälschte Außendarstellung.
Erstellen Sie sinnvolle Inhalte
- Gehen Sie mit eigenen Beiträgen in die Offensive. Neben den Kommentaren von Kunden und Followern mit Unternehmensbezug sollten Sie auch mit selbst verfassten Beiträgen in den Netzwerken sichtbar sein. Investieren Sie in Content Marketing. Erstellen Sie Inhalte, die sich mit Ihren Produkten befassen, dem Leser – ob tatsächlicher oder potenzieller Kunde – einen klaren Mehrwert liefern. Vermeiden Sie Floskeln und eine werbende Ansprache, legen Sie Wert auf eine professionelle Gestaltung. Im Idealfall motiviert Content Marketing den Leser, sich mit einem bestimmten Produkt und dessen Umfeld auseinanderzusetzen.
- Achten Sie bei Ihren Inhalten auf eine gute Form – sie ist der beste Inhalt. Verleihen Sie Ihrem Content unbedingt einen seriösen und stilsicheren Rahmen – Markenbekanntheit ist ein positiver Begriff! Beispiel: Ihr Unternehmen bringt regionale Umzugsunternehmer und Interessenten zusammen. Platzieren Sie auf Ihrer Webseite Ratgeberartikel rund um das Thema Versicherungsschutz, An- und Ummelde-Formalitäten oder Heimwerken. Bieten Sie in jedem Absatz eine inhaltliche Dichte, die dem Leser sofort signalisiert: Eine Lektüre lohnt sich. Darüber hinaus bieten sie Links mit Zusatznutzen. Whitepaper oder E-Book sind hier die Publikationsmittel der Wahl. Platzieren Sie zusätzlich Share-Buttons der üblichen Social-Media-Plattformen unter Ihre Artikel. Das schafft die zusätzliche Möglichkeit, den Leser als Multiplikator zu gewinnen.
- Bauen Sie eine eigene Website. Die Kosten bleiben dank Baukasten-Systemen wie WordPress oder Joomla überschaubar. Nach erfolgtem Wachstum und einer Firmenvergrößerung lohnt sich der Einsatz einer umfangreichen Software wie der Salesforce Marketing Cloud. Halten Sie zu Beginn den Umfang der Seite schlank und lassen Sie die Besucher wissen, dass Sie als kleineres Unternehmen noch am Anfang stehen. Gehen Sie auch in Blogbeiträgen darauf ein und sammeln Sie damit Sympathiepunkte.
- Optimieren Sie die Suchmaschineneinträge. Wichtig: SEO sollte unbedingt nach Maßen betrieben werden. Verlinken Sie Ihre Beiträge mit intelligenten Ankertexten. Weniger ist mehr, verweisen Sie mit Bedacht auf Ihre Internetseite und nur in Foren oder unter Blogbeiträgen, die themenrelevant sind. Üben Sie Zurückhaltung, indem Sie höflich auf Ihre Seite hinweisen.
Markenbekanntheit mit analogen Mitteln
- Beachten Sie auch die Möglichkeiten klassischer PR. Sie gehört nach wie vor dazu, wenn Sie Ihr Unternehmen bekannt machen wollen. Nutzen Sie die Pfade abseits der digitalen Wege. Analoge PR in Form von Anzeigenkampagnen dürfte für junge Unternehmen schwer zu finanzieren sein. Probieren Sie daher den Mittelweg und wenden Sie sich an eine Lokalredaktion in Ihrer Nähe. Wochenblätter oder Stadtteilzeitungen haben ein offenes Ohr für unternehmerische Neuansiedlungen und berichten gerne. Bieten Sie gleich einen fertigen Artikel an, halten Sie sich auch hier an die Qualitätsmerkmale des Content Marketing.
- Steigern Sie Ihren Bekanntheitsgrad, indem Sie vor Ort präsent sind. Messen mit regionalem Charakter geben einen hervorragenden Rahmen, um traditionelle Werbemitteln zu verteilen. Gerade im Zeitalter der E-Mail hinterlassen Souvenirs wie Kugelschreiber oder Notizblöcke einen positiven Eindruck, da sie als Alltagsgegenstände grundsätzlich nützlich sind. Ein USB-Stick mit Firmenlogo tut es natürlich auch. Durch das Internet stehen zahlreiche Anbieter mit ganz unterschiedlichem Sortiment zur Verfügung.
Erfolge messen und den Bekanntheitsgrad steigern
- Knüpfen Sie Kontakte zu anderen Startups oder kleinen Unternehmen. Eine Interessengemeinschaft auf lokaler Ebene erhöht die Sichtbarkeit. Klasse statt Masse – sammeln Sie keine Kontakte, sondern pflegen Sie welche. Erweitern Sie Ihr Netzwerk beständig, aber nur um die passende Adressen. Klammern Sie deshalb bei der ersten Kontaktaufnahme alles Nicht-berufliche aus. In der späteren Kontaktpflege können dann auch private Themen angeschnitten werden, um eine Vertrauensbasis zu schaffen.
- Versäumen Sie nicht, Ihre Aktivitäten zu analysieren. Achten Sie nach den ersten unternommenen Schritten auf eine sinnvolle Einschätzung und Einordnung. Das Unternehmen bekannt machen und sich anschließend zurücklehnen funktioniert leider nicht. Durch Umfragen unter Ihren Kunden erhalten Sie ein realistisches Bild der Außendarstellung. Greifen Sie zusätzlich auf eine Software zurück, um die Zugriffsraten Ihrer Webseite zu hinterfragen und metrische Daten zu ermitteln. Führen Sie mit Unterstützung des CRM die Betriebsabläufe zusammen. Optimieren Sie das Lead-Management und lassen Sie die Software über die Qualität der einzelnen Leads entscheiden. Unternehmen Sie vor dem Hintergrund der CRM-Analyse alle weiteren Schritte, um Neukunden zu gewinnen. Nutzen Sie auch das E-Mail-Marketing, um Bestandskunden zu informieren und durch Bonus-Programme oder Rabatt-Aktionen an Ihr Unternehmen zu binden.
Das eigene Unternehmen bekannt machen und schrittweise den Bekanntheitsgrad steigern – eine Herausforderung, erst recht für junge Firmen mit kleinem Budget. Doch die Chancen stehen so gut wie nie. Eine Reihe von digitalen Hilfsmitteln hat die Praxis deutlich erleichtert. Aber auch die klassischen Methoden verfehlen ihre Wirkung nicht, die Markenbekanntheit schrittweise zu steigern.
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