München, 16. Oktober 2024 – 84 Prozent der CIOs von Unternehmen glauben, dass Künstliche Intelligenz (KI) für ihre Unternehmen genauso bedeutend sein wird wie die Entwicklung des Internets. Doch nur 11 Prozent geben an, die Technologie bereits in vollem Umfang einzusetzen. Gründe dafür sind verschiedene technische und organisatorische Herausforderungen, insbesondere in den Bereichen Sicherheit und Dateninfrastruktur, die zuerst überwunden werden müssen.
Die Daten aus einer Salesforce Umfrage unter 150 CIOs weltweit bieten einen Einblick in den aktuellen Stand der KI-Nutzung in Unternehmen und zeigen die Hindernisse auf, die es bei der Umsetzung von KI-Strategien zu bewältigen gibt.
Die wichtigsten Erkenntnisse:
- CIOs fühlen sich unter Druck gesetzt: 61 Prozent der CIOs haben das Gefühl, dass von ihnen erwartet wird, mehr über KI zu wissen, als es tatsächlich der Fall ist. Ihre wichtigsten Quellen für KI-Wissen sind dabei ihre Kolleg:innen in anderen Unternehmen.
- CIOs sind sich einig, dass KI ein Wendepunkt ist, gehen jedoch mit Bedacht vor: 84 Prozent der CIOs glauben, dass KI genauso bedeutend für Unternehmen sein wird wie das Internet, aber 67 Prozent verfolgen einen vorsichtigeren Ansatz im Vergleich zu anderen Technologien.
- Die IT konzentriert sich auf Dateninitiativen, bevor sie sich auf KI stürzt: CIOs geben an, dass sie im Median 20 Prozent ihres Budgets für Dateninfrastruktur und -management ausgeben, während sie für KI selbst nur 5 Prozent aufwenden. Sicherheits- oder Datenschutzrisiken sowie der Mangel an vertrauenswürdigen Daten sind die größten Ängste der CIOs im Zusammenhang mit KI.
- Geschäftspartner müssen ihre Zeitpläne für KI überprüfen. 66 Prozent der CIOs glauben, dass sich KI-Investitionen rentieren werden, aber 68 Prozent sind der Meinung, dass ihre Stakeholder unangemessene Erwartungen haben, wann dieser ROI eintreten wird.
- CIOs sehen ein Missverhältnis zwischen den Zuständigkeiten bestimmter Abteilungen und deren Entwicklungsgrad in Bezug auf KI: Funktionen wie der Kundenservice etwa gelten als Bereiche mit den meisten KI-Anwendungsmöglichkeiten, werden aber oft als am wenigsten auf die Technologie vorbereitet wahrgenommen.
CIOs beschäftigen sich zuerst mit Daten und Sicherheit, bevor sie sich auf KI konzentrieren
Das langsame Tempo bei der Entwicklung offizieller, unternehmensweiter KI-Strategien und -Tools lässt sich auf vorbereitende Arbeiten zurückführen, die CIOs zuerst bewältigen müssen. Sicherheitsbedenken lassen sich durch die Wahl von Anbietern mit einer robusten Sicherheitsinfrastruktur und ethischen und glaubwürdigen Schutzmaßnahmen berücksichtigen. Jedoch kann es eine besonders große Herausforderung darstellen, dass die der KI zugrunde liegenden Daten aktuell, hochwertig und zugänglich sind – das haben mehrere Befragte aus verschiedenen Branchen hervorgehoben.
CIOs sind sich bewusst, dass sie ihre Datenbasis sauber aufsetzen müssen, bevor sie KI vollständig einführen können. Deshalb wenden sie derzeit im Durchschnitt viermal mehr Budget für Dateninitiativen auf. „Dateninitiativen sind nicht neu, aber sie haben ein noch nie dagewesenes Maß an Dringlichkeit und Priorität erreicht“, sagt Juan Perez, CIO, Salesforce. „Fast jedes Unternehmen, mit dem ich spreche, verlagert Ressourcen, um sicherzustellen, dass seine Daten integriert, zugänglich und relevant sind.“
CIOs hadern mit ihren Prioritäten für KI
Über die Herausforderungen beim Aufbau ihrer Datenfundamente hinaus fällt es vielen CIOs schwer, festzulegen, wo und wie KI in ihren größeren Organisationen eingesetzt werden sollte. Dies gilt besonders angesichts der Neuartigkeit von KI und eines Mangels an Verständnis oder Ängsten in der Belegschaft.
Und obwohl KI-Anwendungsmöglichkeiten in bestimmten Bereichen des Unternehmens offensichtlicher sein mögen, sind diese Abteilungen möglicherweise nicht am empfänglichsten oder in der Lage, die Technologie zu nutzen. So sehen CIOs beispielsweise im Kundenservice die meisten Anwendungsfälle, aber auch den wenigsten Enthusiasmus bei der Anwendung. Auf der anderen Seite wird das Marketing als engagiert bei der Nutzung von KI angesehen, ist aber in Bezug auf die vorhandenen Fähigkeiten am wenigsten vorbereitet.
„Führungskräfte haben die einmalige Gelegenheit, KI in ihren Unternehmen zu präsentieren und skeptischen Mitarbeitenden zu zeigen, dass KI ihre Arbeit unterstützen und nicht behindern kann. Effektive Schulungen sind entscheidend, um diese Mitarbeitenden mit den notwendigen Fähigkeiten, Tools und Richtlinien auszustatten, damit sie einen greifbaren Wert schaffen können“, erklärt Jeff Amann, EVP & GM von Salesforce Industries.
CIOs tauschen sich untereinander über KI aus
Während sich ihre Kolleg:innen auf Vorstandsebene auf die geschäftlichen Auswirkungen von KI konzentrieren, stehen CIOs unter dem wohl größten Druck ihrer Laufbahn, Strategien zu definieren und umzusetzen. KI ist nicht nur eine unbekannte Technologie, sondern eine, die sich in einem bemerkenswerten Tempo weiterentwickelt. Daher müssen CIOs zügig auf den neuesten Stand gebracht werden, und zwar schnell.
Auf der Suche nach Fachwissen über eine sich schnell entwickelnde Technologie wenden sich CIOs an vertraute Informationsquellen wie Analysten, Technologieanbieter und Technologiemedien. Dennoch vertrauen CIOs bei diesem Thema am ehesten ihren Kolleg:innen in anderen Unternehmen – ein Trend, den der CIO von Salesforce selbst begrüßt.
„Dies ist die perfekte Gelegenheit für den Wissensaustausch“, ergänzt Perez. „Heutige CIOs haben in ihrer Karriere nicht viele technologische Umbrüche von dieser Tragweite erlebt. Wir alle navigieren diesen Wandel in Echtzeit, und es ist entscheidend, dass wir unsere Erkenntnisse miteinander teilen, damit wir nicht nur erfolgreiche KI-Unternehmen, sondern auch eine erfolgreiche KI-Wirtschaft aufbauen.“
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Methodik
Salesforce beauftragte NewtonX mit der Durchführung einer doppelt anonymen Umfrage unter 150 bestätigten Unternehmens-CIOs weltweit. Die Umfrage wurde zwischen dem 23. und 30. Juli 2024 durchgeführt und ergab Antworten aus 18 Ländern, darunter Österreich, und 17 Branchen. Ein Betrieb wird als Unternehmen definiert, wenn es mindestens 1.000 Mitarbeitende hat.