„Connected Shoppers Report“, vierte Ausgabe: Das Zeitalter einheitlicher Einkaufserlebnisse

Die Grenzen zwischen den digitalen und physischen Einkaufskanälen verschwimmen zusehends. 1600 Käufer:innen und mehr als 1000 Führungskräfte geben Einblick in die neue Dynamik der Kundeninteraktion.

November 2021 | 5,5 Minuten

Die schnellen Lösungen, die Marken und Einzelhändler aufgrund der Covid-19-Pandemie implementierten, haben die Kundenerwartungen dauerhaft verändert.

Käufer:innen stehen heute mehr Kanäle und Optionen zur Auswahl als je zuvor. Da die Grenzen zwischen den physischen und digitalen Kanälen immer weiter verschwimmen, erwarten Käufer:innen, dass Marken und Einzelhändler ihren Erwartungen gerecht werden – und tolerieren keine unzufriedenstellenden Erlebnisse. Die klare Mehrheit (80 %) der Käufer:innen kommt nach drei enttäuschenden Erlebnissen nicht wieder auf den betreffenden Anbieter zurück.

Gleichzeitig melden Führungskräfte im Einzelhandel Aufholbedarf. Sie müssen ihre Strategien für die Kundenerfahrung weiterentwickeln, durchschnittlich 44 separate Frontend-Technologiesysteme unter einen Hut bringen und eine einheitliche Interaktionsplattformen implementieren, um die Daten aus dem gesamten Unternehmen zusammenzuführen und relevantere, stärker personalisierte Einkaufserlebnisse zu bieten.

In der vierten Ausgabe des Connected Shoppers Report untersuchen wir die Lücke zwischen den Kundenerwartungen und der aktuellen Lage im Einzelhandel. Einblicke von 1600 Käufern in aller Welt und mehr als 1000 Führungskräften aus dem Einzelhandel zeigen Folgendes:

Die Daten in diesem Bericht stammen aus einer Doppelblindstudie, die von Juli bis September 2021 durchgeführt wurde. Die Umfrageteilnehmer kommen aus 19 Ländern auf fünf Kontinenten. Keine der Befragten sind bei Salesforce beschäftigt.
 
 

1,600

Käufer:innen weltweit befragt

 

1,025

Führungskräfte aus dem Einzelhandel weltweit befragt

Teilnehmerprofil

In diesem Report analysieren wir Trends, die folgende Anbietertypen betreffen:

 

Einzelhändler: Unternehmen, die Artikel mehrerer Marken verkaufen. Beispiele sind Walmart, Woolworths, Tesco und Carrefour.

 

Marken: Unternehmen, die Produkte unter ihrem Markennamen herstellen und verkaufen. Beispiele sind Nike, Apple, UNIQLO und Samsung.

 

Online-Marktplätze: Websites für den Verkauf von Artikeln mehrerer Marken, Einzelhändler und individueller Anbieter. Beispiele sind Amazon, Zalando, Alibaba und Etsy.

 

Lieferservice-Apps: Eine Anwendung für Mobilgeräte, mit der Kund:innen die Abholung aus Geschäften und schnelle Zustellung in Auftrag geben, oder eine Anwendung, deren Anbieter Artikel aus seinem eigenen Bestand liefert. Beispiele sind DoorDash, Instacart, Deliveroo und Getir.

 

Außerdem analysieren wir die Umfrageergebnisse nach vier Generationen von Käufer:innen:

Traditionalisten/Babyboomer: Geburtsjahrgänge 1920–1964

Generation X: Geburtsjahrgänge 1965–1980

Millennials: Geburtsjahrgänge 1981–1996

Generation Z: Geburtsjahrgänge 1997–2003

Kapitel 1: Käufer:innen bestimmen auch weiterhin die neue Dynamik der Kundeninteraktion

Im Zuge der Pandemie stellten Verbraucher:innen ihre Kaufgewohnheiten schnell auf eine Reihe neuer Kanäle um. Zwischen 2019 und 2021 stieg der Anteil der Transaktionen über drei Arten von digitalen Kanälen um fast 40 %: Websites und Apps von Marken, Websites und Apps von Einzelhändlern sowie Online-Marktplätze.

Auch neue E-Commerce-Kanäle wie Lieferservice-Apps, Social Media und Messaging-Plattformen erhöhten ihren Anteil an den Transaktionen um mehr als 20 %.*

Hier eine Aufschlüsselung der Storefronts, die Einkäufer:innen zwischen 2019 und 2021 genutzt haben – und 2023 zu nutzen erwarten:
Hinweis: Basierend auf dem durchschnittlichen Volumen der Kauftransaktionen nach eigenen Angaben. Aufgrund von Rundungen betragen die Gesamtsummen der Prozentzahlen nicht immer 100 %.

Ladengeschäfte bleiben attraktiv

Im Zeitraum von 2019 bis 2021 sanken die Transaktionen in traditionellen Ladengeschäften um 27 %. In den nächsten zwei Jahren ist mit einer Erholung dieser Geschäfte und einem Wachstum von rund 2 % zu rechnen.*

Das Ladengeschäft wird es also weiterhin geben, aber seine Rolle ändert sich. Das schätzen Käufer:innen am Ladengeschäft:

 
Berühren und direktes Begutachten der Ware
 
Ware kann umgehend mitgenommen werden
 
Keine Versandkosten für Einkäufe
 
Nutzen von Preisnachlässen im Geschäft
 
Spaß am Einkaufserlebnis
Die verschiedenen Generationen sehen das Ladengeschäft aus unterschiedlichen Perspektiven. Traditionalisten/Babyboomer suchen Geschäfte eher aus den etablierten Gründen auf: Sie möchten die Ware berühren und direkt begutachten, ihre Einkäufe umgehend mitnehmen und Preisnachlässe in Anspruch nehmen. Millennials und die Generation Z hingegen locken eher Spaß und Veranstaltungen in das Geschäft.

„Unsere Läden stehen im Mittelpunkt der Customer Journey. Wir gestalten das Erlebnis in unseren Geschäften neu, um eine nahtlose und persönliche Journey anzubieten. Unsere Kund:innen sollen schnell das Gewünschte finden, und wir möchten das Erlebnis eng mit der DNA von Pandora vernetzen.“

 

Jedes Ziel hat seinen eigenen Reiz

Warum geben Einkäufer:innen einem Ziel den Vorrang vor den anderen? Produkte, Abwicklung und Treueprogrammen spielen alle eine Rolle.

Einzelhändler: Bei der Auswahl eines Einzelhändlers orientieren Käufer:innen sich vorrangig an den Rückerstattungs- oder Umtauschrichtlinien und am Kundenservice. Attraktiv sind auch Treue- oder Prämienprogramme.

Marke: Der Direktverkauf an Endkunden (D2C) durch Marken wie YETI, Deciem und Bonobos zieht Käufer:innen an, die hochwertige, einzigartige oder nachhaltige Produkte wünschen, die sie auf dem Massenmarkt nicht finden.

Marktplatz: Produktauswahl und Preis sind gleichermaßen Hauptgründe, aus denen Käufer:innen sich für Online-Marktplätze entscheiden. Anbieter wie Amazon and Alibaba zeichnen sich auch durch die Vielfalt der Abwicklungsoptionen aus, darunter Zustellung am selben oder am nächsten Tag oder innerhalb von zwei Tagen.

Lieferservice-App: Die schnelle Zustellung ist der klare Hauptgrund, aus dem sich Käufer:innen für diesen Kanal entscheiden. Apps wie Getir, Gorillas und JOKR liefern Lebensmittel innerhalb von 15 Minuten.

Die drei Hauptgründe für den Einkauf in verschiedenen Kanälen

 

Im Fokus: Die Shopping Journey wird komplexer

Käufer:innen erwarten, dass Marken genau dort für sie parat stehen, wo sie mit ihnen interagieren möchten – auch über Social Media, Messaging-Apps und Live-Streaming-Services. Bei diesem „Shopping at the Edge“ beginnen Verbraucher:innen die Shopping Journey außerhalb der physischen und digitalen Kanäle einer Marke oder eines Einzelhändlers – und führen sie dort möglicherweise sogar zum Abschluss.

„Der Weg zum Kauf ist heute fragmentiert und immersiv. Marken bleiben nur relevant, wenn sie Verbraucher:innen über Plattformen wie Social Media, Messaging-Apps und Live-Streaming individuell ansprechen und Beziehungen aufbauen.“

 
Daten geben Aufschluss über die unterschiedlichen Verhaltensweisen im Verlauf des „Shopping at the Edge“:
 
  • „Discovery at the edge“: Social Media, Influencer und Messaging-Apps spielen die größte Rolle bei der Discovery. Die Generation Z nutzt öfter als andere Generation Social Media (64 %) und Influencer (41 %), um sich über Marken und Einzelhändler zu informieren.
 
Die Generation Z und Millennials informieren sich 2-mal häufiger als die Generation X und Traditionalisten/Babyboomer am „Edge“ über Marken und Einzelhändler.
  • „Buying at the Edge“: Digitale Geldbörsen, E-Mail und Social Media sind die drei wichtigsten digitalen Kanäle für Käufe. „Buying at the Edge“ erfolgt beispielsweise über Instagram Checkout, eine Social-Commerce-Plattform, die ein umfassendes Einkaufserlebnis in der App ermöglicht.
  • „Service at the Edge“: Selfservice (Chatbots, Chat, Instant Messaging) und Social Media sind die beliebtesten Kanäle für Interaktionen mit dem Kundenservice. Je jünger die Käufer:innen, umso größer ist ihre Bereitschaft, diese digitalen Kanäle zu nutzen.
 
 
 
 

Kapitel 2: Kundenbindung ist das neue Alleinstellungsmerkmal für Marken

Erfahren Sie, welche Anreize Kunden am ehesten zum Kauf führen und ihre Treue gewinnen.
 
 

Weitere Ressourcen

 
Bericht

State of the Connected Customer

Studien

Der Shopping Index